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Kirche in Karakosch Kirche in Karakosch  (AFP or licensors)

Irak: Christliche Parteien appellieren an den Präsidenten

Minderheitenparteien und -organisationen, die eine politische Vertretung der christlichen Gemeinschaften im Irak fordern, setzen ihre Mobilisierung gegen die Entscheidung des irakischen Obersten Bundesgerichts fort. Das Gerichte hatte die Quote der Sitze für Abgeordnete, die einer ethnisch-religiösen Minderheit angehören, im Parlament der Autonomen Region Irakisch-Kurdistan aufgehoben.

In diesem Zusammenhang wurde eine Delegation von politischen Vertretern und Aktivisten, die den einheimischen christlichen Gemeinschaften (Chaldäer, Syrer und Assyrer) angehören, am Dienstag in Bagdad vom irakischen Präsidenten Abdul Latif Rashid empfangen. Während des Treffens erkannte das Staatsoberhaupt die Bedeutung der einheimischen christlichen Gemeinschaften als „integraler Bestandteil der interdependenten Vielfalt der multikulturellen Identität des Landes“ an. Die Delegation christlicher Politiker wurde von Yaqoub Korkis Yaqu, Generalsekretär der Assyrischen Demokratischen Bewegung, und Romeo Hakkari von der Demokratischen Partei „Bet-Nahrain“ angeführt.

Der irakische Präsident Abudul Latif Rashid beim Papst am 18. November 2023
Der irakische Präsident Abudul Latif Rashid beim Papst am 18. November 2023

Das Urteil des Obersten Gerichtshofs, das den Kern der von den christlichen Vertretern angestrengten Klagen der politischen Akronyme bildete, hob die Quote von 11 Parlamentssitzen auf, die für ethnische und religiöse Minderheiten im Parlament der Autonomen Region Irakisch-Kurdistan reserviert sind, wo am 10. Juni Parlamentswahlen stattfinden sollen.

Patriarch in Sorge

Nach Ansicht christlicher Politiker beeinträchtigt diese Bestimmung die in der Verfassung garantierten politischen Rechte der religiösen Minderheitengemeinschaften. Am Montag hatten Führer anderer politischer Gruppen, vertreten durch Jinan Jabbar von der Chaldäischen Nationalen Partei, ihre Absicht angekündigt, die Wahlen als Zeichen des Protests gegen das umstrittene Urteil des Bundesgerichtshofs zu boykottieren. Am Samstag, 9. März, erklärte der Patriarch der chaldäischen Kirche, Kardinal Louis Raphael Sako, in einem Interview mit der kurdischen Multimedia-Zeitung Rudaw, dass die Bestimmung, die den ethnischen und religiösen Minderheiten vorbehaltenen Sitze zu streichen, „verfassungswidrig“ sei, und äußerte sich besorgt über die Einmischung und den Druck, die die Entscheidungsprozesse des Obersten Gerichtshofs beeinflussen.

(fides - mg)

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15. März 2024, 12:17