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Freude über die Auszeichnung an Schwester Nelly Leòn Correa in Chile Freude über die Auszeichnung an Schwester Nelly Leòn Correa in Chile  #SistersProject

Zayed-Preis 2024 für „Mutter der Gefangenen“

Eine Jury hat an diesem Freitag in Abu Dhabi die Gewinner des Zayed-Preises für menschliche Geschwisterlichkeit 2024 bekanntgegeben. Ausgezeichnet wird unter anderem die chilenische Ordensfrau Nelly Leòn Correa, die als „Mutter der Gefangenen“ gilt.

Weitere Preisträger sind die indonesischen Islamverbände „Nahdlatul Ulama“ und „Muhammadiyah“ sowie der ägyptische Herzchirurg Sir Magdi Yacoub. Die drei Preisträger erhalten jeweils ein Preisgeld von einer Million Dollar zur Förderung ihrer Aktivitäten; sie wurden von einer unabhängigen Jury ausgewählt und werden den Preis am 5. Februar in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Emirate, entgegennehmen.

Die chilenische Ordensfrau Nelly León Correa ist Präsidentin und Mitbegründerin der Stiftung „Mujer Levántate“, die sich seit mehr als 25 Jahren für inhaftierte Frauen einsetzt, indem sie ihnen während ihrer Haft Unterstützung und Ausbildung bietet und ihnen nach der Entlassung aus dem Gefängnis bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft hilft. Die Stiftung „bringt den Gefangenen Hoffnung und den frisch Entlassenen Heilung“, heißt es in der Begründung für die Auszeichnung. Fast 94 Prozent der Teilnehmerinnen des Programms sind zwei Jahre nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis noch immer straffrei.

Die von Schwester Nelly geleitete Stiftung unterstützt mit ihren verschiedenen Programmen durchschnittlich 250 Frauen pro Jahr, was sich auch positiv auf die Lebensbedingungen von 700 Kindern auswirkt. „Dieser Preis wird es uns ermöglichen, diese Zahl zu verdoppeln oder sogar zu verdreifachen, worüber wir uns sehr freuen“, sagte die Preisträgerin.

Indonesiens größte Islamverbände

„Nahdlatul Ulama“ und „Muhammadiyah“, Indonesiens größte islamische Verbände mit über 190 Millionen Mitgliedern, wurden „für ihre herausragenden humanitären und friedensfördernden Bemühungen“ geehrt. „Nahdlatul Ulama“ feierte vor kurzem ihr 100-jähriges Bestehen und fördert die Idee eines Islams, der im Dialog mit den Herausforderungen der heutigen Gesellschaft steht. Die „Muhammadiyah“ hingegen war die erste islamische Organisation, die in dem noch unter niederländischer Herrschaft stehenden Archipel gegründet wurde. Beide Verbände leiten Bildungseinrichtungen und Krankenhäuser und führen Projekte zur Armutsbekämpfung durch.

Sir Magdi Yacoub, weltbekannter Herzchirurg und Dozent, wurde für sein Engagement zur Rettung des Lebens von bedürftigen geehrt. Als Gründer der „Magdi Yacoub Heart Foundation“ in Ägypten und der Wohltätigkeitsorganisation „Chain of Hope“ im Vereinigten Königreich hat er dazu beigetragen, Tausende von Leben zu retten, insbesondere das von Kindern. Yacoub hat Herzzentren in Äthiopien und Mosambik eröffnet und leitet derzeit ein Zentrum in Kigali (Ruanda); seine bahnbrechenden chirurgischen Techniken haben die Herztransplantation revolutioniert.

Kardinal Sandri: Beeindruckt von Vielzahl der Nominierungen

Eines der Mitglieder der Jury für den Preis 2024 war der argentinische Kardinal Leonardo Sandri, früherer Präfekt des Dikasteriums für die orientalischen Kirchen. Er erklärte im Gespräch mit Radio Vatikan, dass er von der hohen Zahl der eingereichten Nominierungen aus der ganzen Welt beeindruckt sei. „Das macht uns Hoffnung, dass es so viele Menschen und Vereinigungen gibt, die sich für die Förderung der Menschenwürde einsetzen“, so Sandri.

Die Bekanntgabe des Preises erfolgte wie üblich kurz vor dem „Internationalen Tag der menschlichen Geschwisterlichkeit“ am 4. Februar. Der Tag wurde von der UNO eingeführt, um an die historische Unterzeichnung des „Dokuments über menschliche Geschwisterlichkeit“ durch Papst Franziskus und den Großimam der al-Azhar-Universität, Ahmed Al-Tayeb, im Jahr 2019 in Abu Dhabi zu erinnern.

Der Zayed-Preis für menschliche Geschwisterlichkeit ist eine unabhängige internationale Auszeichnung, die jährlich an Einzelpersonen und Organisationen aus aller Welt verliehen wird. Die Preisverleihung am 5. Februar um 19.00 Uhr (16.00 Uhr in Westeuropa) wird auch auf dem internationalen YouTube-Kanal von Vatican News übertragen.

(vatican news – sk)

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02. Februar 2024, 11:24