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Philippinen: „Ruinieren Sie nicht das Paradies der Artenvielfalt!“

Diesen Appell richteten die Bischöfe der Philippineninsel Palawan in einer gemeinsamen Erklärung an den Präsidenten des Landes, Ferdinand Marcos Jr. Das berichtete die Nachrichtenagentur „Agenzia Fides“ am Mittwoch.

Die Insel Palawan – ein „Paradies der Artenvielfalt“, ein nationales Kulturerbe – müsse geschützt werden, doch der Bergbau bedrohe sie unwiederbringlich. In ihrem Schreiben fordern die Bischöfe der Insel den Präsidenten auf, den Bergbau auf Palawan sofort und dauerhaft zu stoppen, den die Ipilan Nickel Corporation (INC) in Wassereinzugsgebieten und geschützten Waldgebieten betreibe. Dabei berufen sie sich auf die Enzyklika „Laudato sì“ von Papst Franziskus, als Quelle der Inspiration für die „Sorge um unser gemeinsames Haus.“

In den letzten Monaten hatte die lokale Bevölkerung öffentliche Proteste organisiert. Bei der letzten Demonstration am vergangenen Freitag griffen Polizeikräfte ein, trieben die Demonstrierenden – Bauern, Fischer und Einheimische aus Palawan – auseinander und verhafteten einige von ihnen. Die Gewalt gegen die friedlichen Demonstranten, so prangern die Bischöfe an, hätten Sicherheitskräften der INC ausgeübt, „unterstützt von einem Kontingent von Polizeibeamten, die sie schweigend beobachteten und ermutigten.“ Das Schreiben fordert, die „unbegründeten Anschuldigungen“ gegen die friedlichen Demonstranten zu widerrufen und die Verantwortlichen für die „illegalen Verhaftungen von Demonstranten“ zu bestrafen.

Nickelbau gefährdet Wälder, von denen Ernährung und Lebensunterhalt abhängen

Die Einwohner von Palawan sind gegen den Betrieb von INC, weil der Nickelabbau die Wälder gefährdet, von denen die Ernährung und der Lebensunterhalt der indigenen Völker abhängen. Seit Februar letzten Jahres hatte die lokale Bevölkerung eine Barrikade errichtet und bemannt, um die Lastwagen des Bergbauunternehmens daran zu hindern, Nickel und andere Materialien auf der Insel zu transportieren. „Die Zivilisten haben Hunger, Hitze, Regen und ernsthafte Bedrohungen für ihr Leben und ihre Sicherheit ertragen, um die Bevölkerung zu alarmieren und unsere schöne Insel Palawan zu bewahren und zu schützen“, erklärten die Bischöfe.

Unter anderem war die Bergbaugenehmigung der INC im Februar 2023 abgelaufen. Die örtliche Zivilverwaltung der Gemeinde Brooke's Point, in der die Bergbauarbeiten stattfinden, hatte angeordnet, dass diese sofort eingestellt werden. Das Schreiben der Bischöfe stellt jedoch fest, dass INC „in eklatanter Weise gegen das Gesetz verstoßen hat, indem sie den Betrieb ihrer Mine, ihrer Geschäfte und ihrer Unternehmen fortgesetzt hat.“ Die Angelegenheit sollte daher den Gerichten und den Staatsanwälten der Provinz übergeben werden.

(fides – fg)

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20. April 2023, 10:40