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Auch die Natur hat Rechte - Rechte zugunsten und nicht zu Lasten der Menschen Auch die Natur hat Rechte - Rechte zugunsten und nicht zu Lasten der Menschen  (AFP or licensors)

Philippinen: Caritas fordert Anerkennung der Rechte der Natur

Auf den Philippinen hat eine Bewegung für die Rechte der Natur den Klimanotstand ausgerufen. Der Zusammenschluss religiös inspirierter NGOs und Umweltbewegungen, darunter Partner des deutschen Hilfswerks Misereor, forderte von der Regierung den Erlass von Gesetzen, die das Überleben und Gedeihen von Ökosystemen, Flüssen und Wäldern durch die Anerkennung der „Rechte der Natur" sicherstellen.

Das berichtet die Agentur asianews. Die Forderung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Philippinen mit der großen Umweltkatastrophe fertig werden müssen, die durch den Untergang des Öltankers MT Princess Empire vor der Insel Mindoro verursacht wurde. 

Die Kampagne wird von Caritas Philippinen in Zusammenarbeit mit Misereor geleitet. Die 62 Mitgliedsorganisationen hielten vom 21. bis 23. März in Quezon City, in der Nähe von Manila, eine dreitägige Generalversammlung zum Thema Rechte der Natur auf den Philippinen ab.

Ein Vorschlag zur Regelung der Rechte der Natur wurde erstmals 2019 im philippinischen Kongress eingebracht. 2022 wurde der Fluss Ago zum Schutzgebiet erklärt, nachdem die lokale Regierung von Infanta in der Provinz Quezon das erste nationale Gesetz über die Rechte der Natur vorgelegt hatte.

Der Verband der Umweltgruppen, die sozialen Aktionsnetze der Caritas und die sozialen Entwicklungszentren der Diözesen fördern das Konzept „Rechte der Natur". Kern der Idee ist der Einsatz gegen ein dysfunktionales Wirtschaftssystem und bestimmte rechtliche, soziale, politische und kulturelle Strukturen, die die Menschen und den Planeten zerstören.

„Die Anerkennung der Rechte der Natur bedeutet, die Umweltrechte der Menschen anzuerkennen und zu achten“, erklärte der Priester Edwin Gariguez, ehemaliger Direktor der Caritas Philippinen. „Es bedeutet, dass menschliche Aktivitäten und Entwicklung nicht die Fähigkeit der Ökosysteme beeinträchtigen dürfen, ihre Auswirkungen zu absorbieren, ihre natürlichen Kapazitäten zu regenerieren, zu gedeihen und sich weiterzuentwickeln, und es erfordert, dass die Verantwortlichen, einschließlich der Unternehmen, in vollem Umfang für die negativen Auswirkungen auf die Systeme der Erde zur Rechenschaft gezogen werden".

„Es ist an der Zeit, den Klimanotstand auszurufen“, zitiert Asianews den Bischof von Butuan, Cosme R. Almedilla. Die Menschheit und das gesamte Ökosystem stünden „am Rand des Zusammenbruchs, wenn nicht sofortige und strategische Maßnahmen ergriffen werden, um den Klimawandel einzudämmen oder aufzuhalten und potenziell irreversible Auswirkungen zu vermeiden". Diese Tatsachen seien anzuerkennen.

Eine kürzlich von Social Weather Stations (SWS) durchgeführte Umfrage ergab, dass 93 Prozent der Menschen auf den Philippinen die Auswirkungen des Klimawandels in den vergangenen drei Jahren persönlich erlebt haben. 17 Prozent der Befragten gaben an, sie hätten persönlich „schwere" Auswirkungen erlebt. Drei Viertel waren davon überzeugt, dass sich der Klimawandel aufhalten oder verlangsamen würde, wenn sich die Menschheit engagieren würde.

(asianews – gs)

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26. März 2023, 14:12