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Franziskus im Juni 2015 zu Besuch in einem Waldenser-Gotteshaus in Turin Franziskus im Juni 2015 zu Besuch in einem Waldenser-Gotteshaus in Turin 

Papst schickt Grußtelegramm an Waldenser

Papst Franziskus wirbt weiter für eine stärkere Aussöhnung zwischen Katholiken und Waldensern. Zu einer Waldenser-Synode im norditalienischen Piemont schickte er ein Grußtelegramm.

Er hoffe, dass die Synode die Teilnehmer zu einer „tiefen Erfahrung Christi“ führen werde, „die zur Fülle der Gemeinschaft mit ihm und mit den Geschwistern führt“, heißt es in dem Text, der von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnet worden ist.

Franziskus sei dankbar für die „Gaben des ökumenischen Dialogs und für die harmonische Zusammenarbeit unter den Kirchen“. Er setze darauf, dass beide Seiten sich immer besser kennenlernten, so dass sie gemeinsam Zeugnis vom Evangelium geben könnten.

Jahrhundertelange Verfolgung

Das Papst-Telegramm wurde auf der Synode, dem höchsten Entscheidungsgremium der Kirche, verlesen. An dem Treffen, das bis zum 25. August dauert, nehmen 180 Delegierte aus ganz Italien teil. Hinzu kommen dreißig internationale Gäste und ökumenische Vertreter, unter anderem deutsche Gesandte der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Auch der katholische Bischof von Pinerolo, Derio Olivero, war beim Eröffnungsgottesdienst anwesend.

Die Waldenser gehören heute zum protestantischen Christentum; sie gehen auf eine Bewegung aus dem 12. Jahrhundert zurück und sind vor allem in Italien und Teilen Südamerikas verbreitet. Jahrhundertelang wurden sie von der katholischen Kirche verfolgt. Der Ort der Synode, Torre Pellice, liegt in einem der historischen Rückzugsgebiete der Kirche.

Bei einem Besuch in Turin 2015 hat Papst Franziskus die Waldenser im Namen der katholischen Kirche um Verzeihung für die frühere Verfolgung gebeten. Zu Waldenser-Synoden hat er regelmäßig Grußtelegramme aus dem Vatikan geschickt.

Bei der diesjährigen Synode wird das Engagement der Kirche in der Gesellschaft, der Glaube und die Ethik thematisiert. Auch die Rolle von Frauen in den Ämtern sowie im politischen, religiösen, sozialen und kulturellen Leben soll zur Sprache kommen. So ist bereits ein Abend unter dem Thema „Unterdrückung, Widerstandskraft, Wandel: Frauen im öffentlichen Raum" angesetzt, für den zahlreiche Rednerinnen angekündigt sind.

(vatican news/sir – sk)
 

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21. August 2023, 13:54