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Franziskus: Kindersoldaten sind ein Schrei, der zu Gott steigt

Anlässlich des Internationalen Tages gegen den Einsatz von Kindern in Konfliktsituationen, der an diesem Samstag begangen wird, erinnert der Papst in einem Tweet an die Tragödie so vieler Minderjähriger, die Opfer von Gewalt geworden sind und als Kindersoldaten missbraucht werden.

Mario Galgano und Benedetta Capelli - Vatikanstadt

Nach Angaben der UNO wurden im Jahr 2020 mehr als 8.500 Kinder in kriegerischen Konflikten eingesetzt. Im Laufe der Jahre äußerte sich der Papst immer wieder zu der schrecklichen Geißel der Kindersoldaten, indem er sich selbst zum „Sprecher des Schmerzes“ so vieler Minderjähriger machte, die aus ihrer Kindheit gerissen und gezwungen wurden, zu den Waffen zu greifen und damit zu Werkzeugen des Todes zu werden. In einem Tweet auf seinem @Pontifex-Konto, der anlässlich des Internationalen Tages gegen den Einsatz von Kindern in Konfliktsituationen veröffentlicht wurde, schrieb Franziskus an diesem Samstag:

„Kindersoldaten werden ihrer Kindheit, ihrer Unschuld, ihrer Zukunft und oft sogar ihres Lebens beraubt. Jedes einzelne dieser Kinder ist ein Schrei, der zu Gott aufsteigt und die Erwachsenen anklagt, die Waffen in ihre kleinen Hände gelegt haben. #RedHandDay“

Hier zum Nachhören - was der Papst über Kindersoldaten schreibt

Schwere Verletzung der Rechte von Kindern

Kinder wurden in Konfliktzonen als Kämpfer, aber auch als Waffenträger, Wächter und Boten eingesetzt. Mädchen müssen verschiedene Tätigkeiten wie Transport, medizinische Versorgung, Kochen, Putzen und die Betreuung anderer Kinder übernehmen, oft aber auch aktiv am Konflikt teilnehmen. Dies geschieht beispielsweise in Afrika, wo fast 40 Prozent der von bewaffneten Kräften und Gruppen rekrutierten Mädchen direkt an den Feindseligkeiten teilnehmen, oder im Nahen Osten, wo es sogar reine Mädcheneinheiten für den Einsatz taktischer Waffen gibt.

Sie sind meist Opfer von Entführungen, Drohungen und Manipulationen. Einige sind von Armut getrieben und gezwungen, ein Einkommen für ihre Familien zu erzielen. Wieder andere schließen sich zusammen, um zu überleben oder um ihre Gemeinschaften zu schützen. Ungeachtet ihrer Beteiligung stellt die Rekrutierung und der Einsatz von Kindern durch die Streitkräfte - wie UNICEF betont - eine schwere Verletzung der Kinderrechte und des humanitären Völkerrechts dar.

Ein wachsendes Phänomen

Die Vereinten Nationen betonen anlässlich des Welttages von diesem Samstag, dass die jüngsten Zahlen von Kindersoldaten im Vergleich zu den 7.750 im Jahr 2019 verzeichneten Fällen eindeutig anstiegen seien. Zwischen 2005 und 2020 gab es Meldungen über 93.000 Kindersoldaten. Vor zwei Jahren stellten die Vereinten Nationen 26.425 schwere Verstöße fest. Fast 75 Prozent der Konflikte sind mit der Rekrutierung von Kindern verbunden, und in weit mehr als der Hälfte dieser Konflikte waren Mädchen beteiligt.

Die Kinder leiden unter umfangreichen Formen der Ausbeutung und des Missbrauchs, bei Mädchen auch unter sexuellem Missbrauch. Frühverheiratung ist ein weiteres Mittel, das von einigen Konfliktparteien genutzt wird: Mädchen werden gezwungen, erwachsene männliche Kämpfer zu heiraten und unter deren Kontrolle zu leben, wobei sie oft täglich sexueller Gewalt ausgesetzt sind.

(vatican news)

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12. Februar 2022, 12:08