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Stephan Lipke SJ an diesem Donnerstag in Rom Stephan Lipke SJ an diesem Donnerstag in Rom  

Jesuit Stephan Lipke: „Missbrauchsprävention durch klare Regeln“

Der deutsche Jesuit Stephan Lipke ist Sekretär der katholischen Kinderschutzkommission in Russland und nimmt noch bis Freitag an einer Safeguarding-Konferenz in Rom teil. Trotz des aktuell allgemein schwierigen Kontextes in Russland sieht der Schutzbeauftragte zarte Fortschritte im Bereich des kirchlichen Kinderschutzes.

Anne Preckel - Vatikanstadt

„Die Tatsache, dass Sie aus über zwanzig europäischen Ländern zusammenkommen, von denen einige mit den Herausforderungen von Krieg und Konflikten konfrontiert sind, erinnert mich an unsere christliche Berufung, Friedensstifter zu sein und uns um unsere Brüder und Schwestern in Not zu kümmern“, schrieb der Papst in einer Botschaft an die Safeguarding-Konferenz, die unter dem Titel „Safeguarding in der katholischen Kirche in Europa“ noch bis Freitag über 100 Teilnehmer aus 25 Ländern versammelt. „Ihre Anwesenheit ist somit ein beredtes Zeugnis für eine Einheit und Solidarität, die alle Grenzen überschreitet“, so Franziskus.

Hier zum Nachhören

Der deutsche Jesuit Stephan Lipke, Sekretär der Kinderschutzkommission der katholischen Bischofskonferenz in Russland, ist Beispiel für einen solch grenzüberschreitenden Einsatz trotz widriger Umstände. Generell seien „Missbrauch und Gewalt zentrale Themen in Russland, wo Probleme wie das Fehlen klarer persönlicher Beziehungsgrenzen, die Übersexualisierung von Mädchen, Alkoholismus, zerrüttete Familien und so weiter allgegenwärtig sind“, berichtete der Ordensmann. Auch unabhängig von der Frage des Missbrauchs durch Geistliche müsse sich die Kirche mit diesem Thema auseinandersetzen. 

An der aktuellen Safeguarding-Konferenz in Rom, die von der Päpstlichen Kinderschutz-Kommission ausgerichtet wird, schätzt Pater Lipke vor allem die Möglichkeit zur Vernetzung – „dass da Kontakte zustande kommen zwischen Ost und West, dann beide Seiten auch immer mehr verstehen, warum es bestimmte Probleme gibt.“

Vernetzung und Austausch zwischen West und Ost

Vernetzung, friedliche Verbindungen pflegen und Brücken bauen – das ist der katholischen Kirche in Russland eine Maxime, umso mehr angesichts der politisch angespannten Lage. Lipke lebt seit 2012 mit Unterbrechung in Russland, wo er seit 2018 das St.-Thomas-Institut in Moskau leitet. Der Papst ernannte ihn jüngst zum Weihbischof eines Bistums in Nowosibirsk, das Amt wird er nach seinem Umzug aus Moskau bald antreten. 

Mit den vatikanischen Neuerungen im Bereich des Kinderschutzes gebe es auch in der katholischen Kirche in Russland „seit ein paar Jahren klare Regeln“, um Kinderschutz umzusetzen, berichtet Lipke. Dabei komme der Schutz- und Präventionsarbeit entgegen, dass in dem autoritär geführten Land allgemein ein großes Regelbewusstsein herrsche. „Also Prävention durch Regeln, das klappt immer besser. Da scheint mir Russland sogar in einem gewissen Vorteil, weil bei uns jeder sieht, es muss Regeln geben. Und wer sich nicht an Regeln hält, der kann Probleme bekommen, auch mit dem Staat. Und in diesem Fall (im Fall des Kindesmissbrauchs, Anm.) auch zu Recht.“

Safeguarding ökumenisch angehen

Gesellschaftlich sei das Thema Missbrauch andererseits meistens noch tabu. „Es ist schon schwierig zu reden. Manche haben Angst. Wenn ich was sage, was passiert dann?“, veranschaulicht Pater Lipke. Die Religionsgemeinschaften in Russland seien streng reglementiert, die aktuell angespannte Lage macht zusätzlich zu schaffen. Nichtsdestotrotz bemüht sich die Kirche, ihre Arbeit zu machen, auch im Verbund mit anderen Kirchen und Religionen: „Vor allem öffnen sich Türen, um das Thema ökumenisch anzugehen. So langsam – und das kann eigentlich nur hilfreich sein.“

Die katholische Kirche pflege bereits guten Kontakt zu Lutheranern und einigen Pfingstlern, ebenso zu muslimischen Vertretern. Mit der orthodoxen Kirche gebe es „einen gewissen Kontakt“, formuliert der Jesuit vorsichtig, für die Zukunft hoffe er, „dass wir eben wirklich mehr und freier in Kontakt sein können“.

Was uns Lipke zur aktuellen Lage der katholischen Kirche in Russland weiter sagte, hören Sie hier.

Hier zum Nachhören

(vatican news – pr)

 

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14. November 2024, 14:31
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