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Der Vorsitzende der Kubanischen Bischofskonferenz, Bischof Emilio Aranguren von Holguin Der Vorsitzende der Kubanischen Bischofskonferenz, Bischof Emilio Aranguren von Holguin 

Kuba: Kirche bietet sich als Vermittler an

Angesichts der anhaltenden Versorgungskrise und der immer wieder aufflammenden Proteste hat Kubas Kirche zum Dialog zwischen Regierung und Opposition aufgerufen und sich als Vermittler im Konflikt angeboten.

In Kuba gebe es das Sprichwort „Wir verstehen uns, wenn wir miteinander reden“. Das sagte der Vorsitzende der Kubanischen Bischofskonferenz, Bischof Emilio Aranguren von Holguin, am Sonntag laut Sender „Radio Marti“. Deshalb sei es wichtig, die Bereitschaft und den Raum zu haben, um über das Gemeinwohl sprechen zu können. „Natürlich ist die katholische Kirche bereit und willens, sich mit allen gesellschaftlichen Gruppen auszutauschen“, sagte Aranguren.

„Natürlich ist die katholische Kirche bereit und willens, sich mit allen gesellschaftlichen Gruppen auszutauschen.“

Erzbischof Dionisio Garcia Ibanez von Santiago de Cuba, von wo zuletzt neue Proteste gemeldet wurden, erklärte laut dem Bericht, die Kirche sei zum Wohle des Volkes immer zur Zusammenarbeit bereit. Dazu müsse es aber auch Signale von den möglichen Gesprächspartnern geben: „Aber das bedeutet auch, dass die Parteien dies wollen und wir darum gebeten werden.“

Allein seit Ausbruch der historischen Sozialproteste 2021 haben rund 300.000 Menschen Kuba vornehmlich in Richtung USA verlassen, das entspricht etwa drei Prozent der Bevölkerung. Menschenrechtsorganisationen werfen der Regierung in Havanna Repression und die Verletzung von Menschen- und Grundrechten vor.

Kuba wiederum wirft den USA vor, die kommunistische Karibikinsel gezielt mit dem Handelsembargo und geschürten Protesten destabilisieren zu wollen. Die offiziell verbotene Opposition kritisiert das sozialistische planwirtschaftliche Modell als ineffektiv, zudem sei die Ein-Parteien-Regierung korrupt.

(kap – pr)
 

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22. April 2024, 11:57