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Einheit in Vielfalt? Europäische Union und Länderflaggen Einheit in Vielfalt? Europäische Union und Länderflaggen  (AFP or licensors)

EU-Bischöfe: Appell zur Europawahl

Zu einer verantwortungsvollen Wahlentscheidung zur Förderung der christlichen Werte und des europäischen Projektes ruft die EU-Bischofskommission COMECE auf. Alle Bürger, insbesondere Katholiken, seien dazu aufgerufen, sich dementsprechend auf die Europawahlen im Juni 2024 vorzubereiten.

Das schreibt die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) in einem Appell von diesem Mittwoch. Insbesondere seien die Wähler „in diesem wichtigen Moment für die Zukunft der Europäischen Union“ dazu aufgerufen, „verantwortungsbewusst Abgeordnete des Europäischen Parlaments zu wählen, die unsere Werte vertreten und sich für das Gemeinwohl im nächsten Europäischen Parlament einsetzen werden“. Angesichts aktueller Herausforderungen wie Kriegen und politischen globalen Umwälzungen, von Migration, Klimawandel, Digitalisierung und EU-Reformen brauche es „mutige, kompetente und werteorientierte politische Entscheidungsträger, die ehrlich das Gemeinwohl verfolgen“, betonen die EU-Bischöfe.

„Das europäische Projekt eines in Vielfalt geeinten, starken, demokratischen, freien, friedlichen, wohlhabenden und gerechten Europas ist ein Projekt, das wir teilen und für das wir uns verantwortlich fühlen. Wir alle sind aufgerufen, dies auch zum Ausdruck zu bringen, indem wir unsere Stimme abgeben und verantwortungsbewusst Abgeordneten des Europäischen Parlaments wählen, die unsere Werte vertreten und sich für das Gemeinwohl im nächsten Europäischen Parlament einsetzen werden.“

Die Bischofskonferenzen der einzelnen Mitgliedsstaaten böten Hilfen zur Wahlentscheidung an, was spezifische Faktoren betreffe, die von Land zu Land unterschiedlich sein können, bietet die COMECE Orientierungshilfe an - „zum Beispiel die Möglichkeit, Kandidaten oder nur Parteien zu wählen, die Wahlprogramme der verschiedenen Parteien, die Kandidaten selbst, die sich vorstellen".

Mit, nicht ohne Demokratie

Unmissverständlich bekennen sie sich in ihrem Schreiben zum europäischen Projekt und zur Demokratie als bestem Gestaltungsmittel: „Wir wissen, dass die Europäische Union nicht perfekt ist und dass viele ihrer politischen und rechtlichen Vorschläge nicht mit den christlichen Werten und den Erwartungen vieler ihrer Bürger übereinstimmen, aber wir glauben, dass wir dazu aufgerufen sind, sie mit den Mitteln, die uns die Demokratie bietet, zu verbessern.“

Es gelte dementsprechend Personen und Parteien zu wählen, „die das europäische Projekt eindeutig unterstützen und von denen wir vernünftigerweise annehmen, dass sie unsere Werte und unsere Idee von Europa fördern, wie z. B. die Achtung und Förderung der Würde jedes Menschen, Solidarität, Gleichheit, Familie und die Heiligkeit des Lebens, Demokratie, Freiheit, Subsidiarität, Sorge für ,Unser Gemeinsames Haus‘“, zählt die EU-Bischofskommission auf.

Populistische Zersetzung der EU verhindern

Eine verantwortlungsvolle Wahlentscheidung könne dazu beitragen, die populistische Zersetzung der Staatengemeinschaft zu verhindern, betonte im Interview mit Radio Vatikan der COMECE-Vizepräsident Czeslaw Kozon, der Vorsitzende der skandinavischen Bischofskonferenz. Er  erläuterte einige Empfehlungen der EU-Bischofskommission. 

Europas Fragmentierung verhindern! - COMECE-Vizepräsident Bischof Kozon im Interview mit Radio Vatikan

Frieden, Freiheit, Wohlstand

Die COMECE erinnert in ihrem Appell an die Kraft des europäischen Projektes der Gründerväter und deren Absicht, nach den Kriegen eine europäische Integration zu schaffen, die „Frieden, Freiheit und Wohlstand“ gewährleisten könne. Viele der Gründungsväter der Europäischen Union seien „überzeugte Katholiken“ gewesen, „die einen starken Glauben an die Würde jedes Menschen und an die Bedeutung der Gemeinschaft hatten“: „Es ist dem Mut und der Weitsicht von Menschen zu verdanken, die in der Lage waren, historische Feindschaften zu überwinden und etwas Neues zu schaffen, das den Krieg auf unserem Kontinent in Zukunft praktisch unmöglich machen würde.“

 

(vatican news – pr)

 

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13. März 2024, 11:00