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Soldaten in Myanmar Soldaten in Myanmar  (MN)

Antipersonenminen: In Asien weit verbreitet

25 Jahre nach dem Inkrafttreten des Ottawa-Übereinkommens über die Ächtung von Antipersonenminen - ein Jahrestag, an den der Papst bei der Generalaudienz dieser Woche erinnerte - werden sie in Asien, insbesondere in Myanmar, weiter produziert und eingesetzt. Ein Bericht der Nachrichtenagentur Asianews.

Laut einem UNICEF-Report für den Zeitraum Januar bis September 2023 wurden mindestens 858 Zivilisten durch nicht explodierte Minen verletzt oder getötet, ein Anstieg von 220 Prozent im Vergleich zu den von den Vereinten Nationen im Jahr 2022 registrierten Opfern. Andere Berichte haben die Zahl der Toten in diesem Jahr auf 384 geschätzt, 124 Personen seien verletzt worden. Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks sind 22 Prozent der Opfer Kinder, verglichen mit 34 Prozent im Jahr 2022. Ein Trend, der sich voraussichtlich im Jahr 2024 wiederholen wird: Allein im Januar dieses Jahres wurden Schätzungen zufolge mindestens 22 Menschen verletzt oder getötet.

Die meisten Vorfälle ereigneten sich in der Region Sagaing von Myanmar, einem wichtigen Schauplatz von Zusammenstößen. Die Sagaing-Region befindet sich im Zentrum des Landes. In einem im Dezember 2023 vom „Landmine and Cluster Munition Monitor“ veröffentlichten Bericht heißt es, dass mehr als die Hälfte der Ortschaften Myanmars durch Kriegsrückstände verseucht seien. Es ist bekannt, dass sowohl die burmesische Armee als auch die Widerstandsgruppen im ganzen Land Antipersonenminen eingesetzt haben, während sich die nicht explodierten Kriegswaffen aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg auf die Grenzgebiete zu anderen Ländern konzentrieren. Um Bauern an der Rückkehr zu hindern, soll das Militär die Gebiete rund um Kirchen und bewirtschaftete Felder mit Minen versehen haben.

Ottawa-Übereinkommen 

Myanmar ist kein Unterzeichner des Ottawa-Übereinkommens, ebenso wie mehrere Länder im asiatisch-pazifischen Raum, der zusammen mit der Region Naher Osten und Nordafrika die meisten Nichtunterzeichnerstaaten beherbergt. Mit anderen Worten, 14 der insgesamt 33 Nichtunterzeichnerländer liegen in Asien.

Der Vertrag verbietet den Einsatz, die Lagerung, die Herstellung und den Transfer von Antipersonenminen und verpflichtet die Unterzeichnerländer, kontaminierte Gebiete zu säubern, Opfern zu helfen und nationale Lagerbestände zu zerstören.

Den aktuellsten Daten zufolge liegen fast alle Länder, die sich noch das Recht vorbehalten, Antipersonenminen zu produzieren, in Asien: Armenien, China, Kuba, Indien, Iran, Myanmar, Nord- und Südkorea, Pakistan, Russland, Singapur und Vietnam. Von diesen wird angenommen, dass Indien, Iran, Myanmar, Pakistan und Russland sie immer noch aktiv produzieren; seit 2021 steht auch Südkorea auf dieser Liste. Die Länder Südostasiens, angeführt von Kambodscha, haben sich dagegen an der Minenräumung beteiligt: Im Jahr 2022 räumte Phnom Penh über 88 Quadratkilometer Territorium und war im November 2023 Gastgeber des 21. Treffens der Unterzeichnerstaaten der Konvention von Ottawa.

(asianews - mg)

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01. März 2024, 14:22