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Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk 

Ukrainischer Erzbischof bittet um Solidarität: „Vergessen Sie uns nicht“

Zwei Jahre nach Beginn des Ukraine-Kriegs ruft der ukrainisch griechisch-katholische Großerzbischof von Kyiv, Swjatoslaw Schewtschuk, die katholische Kirche weltweit zur Solidarität auf. Solidarität könne Leben retten und zu Lösungen beitragen.

Mario Galgano – Vatikanstadt

„Vergessen Sie uns nicht, denn wenn wir vergessen und im Stich gelassen werden, wird dieses Erdbeben, das wir heute in der Ukraine erleben, die ganze Welt erschüttern“, sagte Schewtschuk im Interview mit Radio Vatikan. Es müsse alles getan werden, um den Krieg in der Ukraine zu beenden und dem Aggressor Russland Einhalt zu gebieten, forderte der Großerzbischof. Der Krieg sei wie ein Vulkan, der zwar auf ukrainischem Gebiet ausgebrochen sei; „aber sein Rauch und seine Lava gehen darüber hinaus“.

Zum Nachhören - was Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk sagte

Früher oder später werde dieser Krieg jeden treffen, warnte Schewtschuk. Am 24. Februar 2022 hatte Russland seinen Angriff auf die Ukraine begonnen.

Zwei Jahre Krieg in der Ukraine

In seiner wöchentlichen Betrachtung hob der Großerzbischof von Kyiv hervor, was nach zwei Jahren Krieg zurückbleibt:

„Doch all das, woran wir uns am 24. Februar, dem zweiten Jahrestag der groß angelegten Invasion, erinnern, ist besonders schmerzhaft in unseren Herzen und hallt in unserem Gewissen nach. Noch einmal sehen wir die schrecklichen Bilder der ersten Bombardierung Kyivs und seiner Umgebung, die ersten Gräueltaten der Russen an der ukrainischen Zivilbevölkerung und die ersten Helden, die ohne zu zögern ihr Leben gaben, um ihr Heimatland zu retten.“

Die Schrecken des Krieges
Die Schrecken des Krieges

Es geht weiter

Das Gebet gehe weiter, so Schewtschuk und fügt an:

„Ich bin all jenen sehr dankbar, die sich am 24. Februar, dem Tag des Gebets und des Fastens für einen gerechten Frieden und einen Sieg für die Ukraine, dem Aufruf der Bischöfe unserer Synode folgend, dem landesweiten, weltweiten Gebetsstand angeschlossen haben.“

Diese Woche werde als „die Woche der Tragödie bei Awdijiwka“ in die Militärgeschichte eingehen, erläuterte Schewtschuk. In der ehemaligen Kleinstadt vor den Toren der Donbas-Metropole Donezk wurde seit Oktober heftig gekämpft. Die Welt sei „Zeuge des Verbrechens der Russen“ geworden, „nicht nur gegen die Ukraine, sondern auch gegen ihr eigenes Volk, gegen ihre eigene Armee“, so Schewtschuk. „Das ging so weit, dass einer der russischen Korrespondenten, ein Militärpropagandist, Selbstmord beging, als er diese massiven Angriffe sah, wie die Russen ihre eigenen Soldaten verhöhnten und sie einfach massenhaft auf ukrainische Stellungen warfen“, prangerte der Kirchenmann an.

„Die Welt aber kann es sehen.“

„Vielleicht hat die Welt noch nie eine solche Missachtung der Würde eines Soldaten, der Würde eines Menschen in Zeiten des Krieges gesehen. Dies ist eine Tragödie nicht nur für die Ukraine, sondern wahrscheinlich auch für das russische Volk, die von den kriminellen Behörden vertuscht wird. Die Welt aber kann es sehen. Viele Militärexperten argumentieren, dass eine solche Anzahl von Verlusten in einer taktischen militärischen Konfrontation allein für jede Armee der Welt inakzeptabel sei. Für die russische Machthaber, die ihre politischen Ziele mit militärischen Mitteln zu erreichen gedenken, ist hingegen das Menschenleben selbst ihrer eigenen Soldaten wertlos.“

(vatican news)

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24. Februar 2024, 11:37