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Menschen in Port-au-Prince suchen Zuflucht aufgrund der Gewalt krimineller Banden Menschen in Port-au-Prince suchen Zuflucht aufgrund der Gewalt krimineller Banden  (ANSA)

Haiti: Erneut Geistliche entführt

Lokalen Medienberichten zufolge sind am vergangenen Freitag erneut mehrere Geistliche entführt worden. In dem karibischen Inselstaat nehmen bewaffnete Banden immer wieder Geiseln, um Lösegelder zu erpressen.

Sechs Mitglieder der Ordensgemeinschaft der Brüder vom Heiligsten Herzen Jesu wurden von einer bewaffneten Bande überfallen und entführt, als sie die Schule Jean XXIII. in der Hauptstadt Port-au-Prince betreten wollten. Die Polizei teilte am Sonntag mit, dass es noch keine weiteren Informationen über die Entführer und den Verbleib der Geiseln gebe.

Provinzoberer fordert „Ende der Geißel der Unsicherheit“

Der Provinzoberer der Ordensgemeinschaft, Pater Agustín Nelson, veröffentlichte ein Schreiben, in dem er um die Freilassung der Geiseln bat „und für ein Ende dieser Geißel der Unsicherheit“. Er betonte, dass die Schule Jean XXIII. als einzige in dem Stadtteil Bicentenaire im Zentrum der Hauptstadt noch aktiv sei. Dieses Gebiet wird seit 2018 von bewaffneten Gruppen kontrolliert. Am selben Tag wurde zudem ein Priester entführt, nachdem er eine Messe in der Kapelle Notre Dame de Fatima gefeiert hatte, die ebenfalls im Stadtteil Bicentenaire liegt.

Gewalt in Haiti nimmt massiv zu

Die Sicherheitslage in Haiti hat sich in den letzten Monaten massiv verschlechtert. Die Hauptstadt Port-au-Prince wird zum großen Teil von bewaffneten Banden kontrolliert. Im Januar waren sechs Ordensfrauen und zwei ihrer Begleiter von einer solchen Bande entführt worden. Beim Angelusgebet am 21. Januar hatte Papst Franziskus daraufhin „von Herzen“ einen Appell für die Dramen, die die Insel erlebt, ausgesprochen: „Ich bete für die soziale Harmonie im Land und rufe alle dazu auf, der Gewalt ein Ende zu setzen, die so viel Leid über diese liebe Bevölkerung bringt“, sagte der Papst.

Erst vor wenigen Tagen wurde der Bischof Pierre André Dumas bei einer Explosion in der Hauptstadt Porte-au-Prince verletzt. Der Vizevorsitzende der nationalen Bischofskonferenz hatte in der Vergangenheit wiederholt Entführungen krimineller Banden als abscheuliche und barbarische Akte verurteilt.

(kna / sir / vatican news – vn)

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26. Februar 2024, 10:57