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Russlands Präsident Putin bei einer orthodoxen Weihnachtsfeier am 7.1.2024 Russlands Präsident Putin bei einer orthodoxen Weihnachtsfeier am 7.1.2024 

Russland: Putin empfängt zu orthodoxer Weihnacht Kriegswitwen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit Angehörigen von im Ukraine-Krieg gefallenen Soldaten Weihnachten gefeiert. In seiner Residenz in Nowo-Ogarjowo bei Moskau aß er nach Kreml-Angaben mit Witwen und Kindern der getöteten russischen Männer am Samstag zu Abend und besuchte mit ihnen eine russisch-orthodoxe Weihnachtsmesse in einer Kirche dort.

Putin, im blauen Anzug und ohne Krawatte, bekreuzigte sich mehrmals während des Gottesdienstes, wie russische TV-Sender in der Nacht zu Sonntag zeigte. Die Soldaten verteidigten auch an diesem Feiertag „mit der Waffe in der Hand die Interessen unseres Landes", sagte der Kreml-Chef bei der Begegnung. In seiner schriftlichen Weihnachtsbotschaft lobte er die russisch-orthodoxe Kirche und andere christliche Konfessionen. Sie trügen sehr zur Bewahrung des kulturellen Erbes, zur Stärkung der Institution Familie und zur patriotischen Erziehung der jungen Generation bei. „Und natürlich verdienen die Bemühungen der Religionsgemeinschaften zur Unterstützung unserer Helden - der Teilnehmer an der militärischen Spezialoperation, der Bewohner des Donbass und Neurusslands - tiefen und aufrichtigen Respekt", so Putin.

Keine Feuerpause

Anders als im Vorjahr rief der russische Präsident diesmal keine 36-stündige Feuerpause zum orthodoxen Weihnachtsfest aus. Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. sprach sich nicht dafür aus. Vor einem Jahr hatte das Kirchenoberhaupt die Kriegsparteien - offensichtlich in Absprache mit Putin - noch um eine Waffenruhe gebeten, damit die orthodoxen Christen an Weihnachtsgottesdiensten teilnehmen könnten. Nach Angaben Kiews wurden am Samstag bei einem russischen Raketenangriff mindestens elf ukrainische Zivilisten, darunter fünf Kinder, in Pokrowsk in der Region Donezk getötet.

Weihnachten feiern russisch-orthodoxe Christen am 6. und 7. Januar. Vergangenes Jahr hatte Putin allein einen Weihnachtsgottesdienst in der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale im Moskauer Kreml besucht. In anderen Jahren zeigte er sich meist in Kirchen in der Provinz oder in Sankt Petersburg zusammen mit Gläubigen. Zu Ostern geht er dagegen traditionell zur Messe in Moskaus größtem Gotteshaus, der Christ-Erlöser-Kathedrale.

Patriarch Kyrill I. betonte in der Weihnachtspredigt in dieser Hauptkathedrale seiner Kirche die Bedeutung des orthodoxen Glaubens im Krieg. Notwendig seien nicht nur eine starke Wirtschaft und starke Streitkräfte, „sondern vor allem müssen wir einen starken Geist haben und den orthodoxen Glauben bewahren". Dann werde man den Attacken aus dem Ausland standhalten. Kyrill ist ein wichtiger Verbündeter Putins und unterstützt Russlands Angriffskrieg. Laut der russisch-orthodoxen Kirche nahm auch Moskaus katholischer Erzbischof Paolo Pezzi an der Messe teil.

(kap/kna - sst)

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07. Januar 2024, 16:32