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Zwei Verletzte bei russischem Drohnenangriff auf Wohngebäude in Kyiv Zwei Verletzte bei russischem Drohnenangriff auf Wohngebäude in Kyiv  (ANSA)

Ukraine: Russland hat 1,3 Milliarden US-Dollar für Bomben ausgegeben

Bei massiven russischen Luftangriffen in der Ukraine sind am Dienstagmorgen nach Behördenangaben mindestens vier Menschen getötet worden. Der Kyiver Weihbischof Oleksandr Yazlovetskiy spricht über die Folgen des größten russischen Raketenangriffs auf die Hauptstadt, die Hilfe von Caritas Spes für die Bedürftigen und darüber, wie Bischöfe, Priester und Ordensleute das ukrainische Volk unterstützen, das wiederum den Klerus inspiriert.

Svitlana Dukhovych und Mario Galgano - Vatikanstadt

Die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage in der Ukraine waren geprägt von den tragischen Folgen eines massiven Luftangriffs der russischen Streitkräfte am 29. Dezember, an dem rund 160 Kampfflugzeuge beteiligt waren. Insgesamt wurden bei dem Angriff fast 120 Städte und Dörfer sowie Hunderte von zivilen Einrichtungen in der Ukraine beschädigt. Die Gesamtzahl der Toten betrug 50 Personen. Die meisten zivilen Opfer gab es in der Hauptstadt Kyiv, wo die Zahl der durch russische Raketen getöteten Menschen auf 28 anstieg, nachdem Rettungskräfte am Morgen des Sonntags, 31. Dezember, und Montags, 1. Januar, weitere Leichen aus den Trümmern geborgen hatten. Nach Angaben des Bürgermeisters Vitali Klitschko war der Angriff vom 29. Dezember in der ukrainischen Hauptstadt der größte, was die Zahl der zivilen Opfer seit Beginn des Krieges betrifft. Der 1. Januar wurde in Kyiv zum Trauertag erklärt.

In einem Interview mit Radio Vatikan/Vatican News sprach Oleksandr Yazlovetskiy, Weihbischof der römisch-katholischen Kirche in der Diözese Kyiv-Zhytomyr, über die tragischen Kriegsereinignissen: „Viele Menschen hier sind durch sehr starke Explosionen aufgewacht“, sagt er und merkt an, dass normalerweise nicht alle Menschen während einer Luftangriffswarnung, die in der Hauptstadt üblich sei, in die Schutzräume gingen, aber dieses Mal „wurde allen klar, dass es schon lange keine so starke Bombardierung mehr gegeben hatte, und dann begannen die Medien, über die Zahlen zu berichten, und es war klar, dass diese Bombardierung wirklich massiv war.“

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Der Weihbischof weist darauf hin, dass Russland nach Schätzungen ukrainischer Medien 1,27 Milliarden US-Dollar für diese Bombardierungen ausgegeben habe. „Stellen Sie sich also vor, wie viel Geld ausgegeben wurde. Und wofür? Für Terror, Einschüchterung und Unterdrückung der Menschen hier“, betont er. Nach dem Anschlag wurden in Kyiv Bilder von den Folgen des Anschlags veröffentlicht, und die Zahl der Toten und Verletzten begann zu steigen. „Wie Sie wissen, werden in der Ukraine offiziell nur zivile Opfer gemeldet, aber auch Militärangehörige, Menschen, die in Militärunternehmen arbeiten, sterben. Überall in der Ukraine gibt es Tote. Es ist schwierig, überhaupt darüber zu sprechen“, betont der Weihbischof.

Ein Tropfen auf den heißen Stein

Weihbischof Yazlovetsky, der auch Präsident von Caritas Spes ist, spricht über die wichtigsten Aktivitäten in dieser Zeit:

„Was diese Bombardierung betrifft, so waren keine besonderen Maßnahmen unsererseits erforderlich. Im Allgemeinen führen wir als Caritas der römisch-katholischen und der griechisch-katholischen Kirche weiterhin die bereits begonnenen Projekte durch und arbeiten an neuen. Wir freuen uns, dass wir uns an einigen Orten neben großen staatlichen oder karitativen Organisationen am Wiederaufbau von Häusern für Opfer beteiligen können. Natürlich ist dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein, und die Zerstörung wiederholt sich immer wieder, wie Sie sehen können. Aber Tropfen für Tropfen unterstützen wir diese Menschen und geben ihnen Hoffnung. Heute (Samstag, 30. Dezember, Anm. d. Red.) werde ich am Nachmittag nach Vasylkiv in der Nähe von Kyiv fahren, um fast dreißig Binnenvertriebene zu besuchen, die in einem Caritas-Haus leben. Sie sind aus dem Osten gekommen und die meisten von ihnen haben nichts mehr. Ich werde eine Weile bei ihnen bleiben, um mit ihnen zu sprechen, die Heilige Messe zu feiern und mit ihnen zu beten.“

Auch der Lemberger Weihbischof Wolodymyr Hruza erläutert im Gespräch mit uns, wie Neujahr in seiner Heimat war:

„Das Jahr war sehr schwierig für uns, für die Ukraine. Es war ein weiteres Kriegsjahr. Aber wir sind Zeugen auch von vielen Wunder, die geschehen. Eines dieser Wunder ist es, dass wir heute hier versammelt sind, dass wir Gott danken können. Es ist überhaupt eine große Gnade, danken zu können und ein dankbarer Mensch zu sein. Ich danke euch. Ich danke Ihnen, wie gesagt, für jedes Zeichen der Solidarität, für die Unterstützung und für allem für das Gebet. Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins Jahr 2024.“

(vatican news)

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02. Januar 2024, 12:52