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Ein Christ in Indien Ein Christ in Indien  (AFP or licensors)

Vatikan: Untersuchung gegen indische Erzbischöfe angefragt

Eine in Indien ansässige katholische Gruppe hat den Vatikan aufgefordert, eine Untersuchung gegen zwei Erzbischöfe der syro-malabarischen Kirche des östlichen Ritus einzuleiten, weil sie gemäß Anschuldigungen den Ritus „falsch“ praktizieren würden und einem Paar die kirchliche Ehe verweigert hätten.

Maßnahmen gegen Erzbischof Mathew Moolakkatt von Kottayam Knanaya und Erzbischof Joseph Pamplany von Tellicherry wurden von der „Global Knanaya Reform Movement“ beantragt. In ihrer Beschwerde beschuldigte die Gruppe die beiden Oberhirten, sich geweigert zu haben, die Hochzeit von Justin John, einem Mitglied der Erzdiözese Kottayam Knanaya, mit Vijimol Shaji, einem Mitglied der Erzdiözese Tellicherry, zu feiern.

„Wir haben die Petition über die Nuntiatur in Indien eingereicht und eine Bestätigung ihrer Annahme erhalten“, sagte Biju Uthup, Vizepräsident des Forums und einer der beiden Unterzeichner der Petition, gegenüber UCA News.

Alte Kirche

Die Erzdiözese Kottayam Knanya wurde 1911 ausschließlich für die christliche Gemeinde Knanaya gegründet, deren Mitglieder behaupten, Nachkommen jüdischer Christen aus Kana in Galiläa zu sein, die im 4. Jahrhundert nach Kerala einwanderten.

Den Mitgliedern ist es verboten, außerhalb der Gemeinschaft zu heiraten, um „die Reinheit des Blutes“ zu wahren, und Zuwiderhandelnde werden aus der engen Gemeinschaft ausgeschlossen. Die Praxis in der Erzdiözese, die bis 2005 eine Diözese war, ist nach Angaben von Kirchenvertretern mindestens 17 Jahrhunderte alt.

Der Vatikan hat sich immer wieder gegen diese Praxis ausgesprochen und am 30. April 2021 wies ein unteres Gericht in Kerala die Erzdiözese an, ihre Mitglieder, die von außerhalb der Erzdiözese heirateten, nicht zu diskriminieren.

Anschuldigungen

In der fünfseitigen Beschwerde, die an Papst Franziskus und Kardinal Dominique Mamberti, den Präfekten der Apostolischen Signatur, der höchsten Justizbehörde im Vatikan, gerichtet war, beschuldigte Uthup Erzbischof Pamplany, heimlich versucht zu haben, John die Mitgliedschaft in der Erzdiözese Kottayam zu entziehen, indem er ihn zum Mitglied machte der Erzdiözese Tellicherry, wo John wohnte. Ohne Johns Wissen habe der Bischof einen seiner Gemeindepriester gebeten, eine Mitgliedsurkunde auszustellen, um seine Argumente für eine kirchliche Trauung in seiner Erzdiözese Kottayam abzuschwächen, und widersetzte sich damit der jahrhundertealten Praxis.

„Sobald er Mitglied der Erzdiözese Tellicherry ist, verliert sein Anspruch auf Mitgliedschaft in der Erzdiözese Kottayam Knanaya seine Gültigkeit“, bemerkte Uthup. „Wir haben eine Audioaufnahme, um unsere Anschuldigungen gegen Erzbischof Pamplany zu beweisen“, fügte er an. Das Ziel sei gewesen, John in der Öffentlichkeit „zum Gespött“ zu machen, behauptete Uthup.

Im März reichte die Erzdiözese beim Kerala High Court, dem obersten Gericht des Bundesstaates, eine Petition ein und plädierte für eine Aussetzungsanordnung. Das Gericht lehnte die Berufung jedoch ab und forderte die Erzdiözese auf, der Anordnung der Vorinstanz Folge zu leisten. Doch die Erzdiözese weigerte sich immer noch, der Anordnung Folge zu leisten, und zwang John, am 25. August eine Klage wegen Missachtung des Prälaten einzureichen.

In seiner Petition vom 12. Dezember beschuldigte Uthup Erzbischof Moolakkat, im Zusammenhang mit dem Missachtungsverfahren gegen ihn unter Eid falsche Informationen beim obersten Gericht des Landes eingereicht zu haben. Nachdem die kirchliche Trauung abgelehnt wurde, heiratete das Paar im Mai symbolisch vor einer geschlossenen Kirche im Beisein von 1.000 Gästen.

(ucan – mg)

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21. Dezember 2023, 14:45