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Rui Valério was bisher Portugals Militärbischof Rui Valério was bisher Portugals Militärbischof 

Portugal: Neuer Patriarch will auf Missbrauchsopfer zugehen

Der neue Patriarch-Erzbischof von Lissabon hat gegenüber Opfern sexualisierter Gewalt in der Kirche bekräftigt, dass er sich der von Papst Franziskus geforderten „Nulltoleranz" gegenüber diesen Fällen verpflichtet fühlt. Das schrieb Erzbischof Rui Valério am Donnerstag in seiner ersten Wortmeldung auf der Webseite des Patriarchats von Lissabon.

Er nannte die Situation „einen echten Schlag in die Magengrube", der von „unwürdigen Mitgliedern der Kirche" verübt worden sei. „Ich grüße die Brüder und Schwestern, die von Mitgliedern der Kirche missbraucht wurden. Meine Brüder und Schwestern: Ich teile euren Schmerz und gemeinsam werden wir hoffnungsvoll den Weg der vollständigen Heilung eures und unseres Leidens, den Weg der Nulltoleranz, weitergehen", schrieb Valério.

Anfang dieses Jahres kam eine von den portugiesischen Bischöfen in Auftrag gegebene unabhängige Untersuchung zu dem Schluss, dass seit den 1950er Jahren in Portugal mindestens 4.815 Kinder von Geistlichen sexuell missbraucht wurden. Der Bericht stützt sich auf 512 bestätigte Zeugenaussagen.

Hier zum Hören:

Papst Franziskus traf am ersten Tag seines Weltjugendtagsbesuchs in Portugal 13 Opfer sexualisierter Gewalt durch Geistliche. Er empfing sie in der diplomatischen Vertretung des Heiligen Stuhls in Lissabon und hörte ihnen mehr als eine Stunde zu.

Den bisherigen Militärbischof Portugals Rui Valério hat Franziskus erst jüngst zum neuen Patriarch-Erzbischof von Lissabon ernannt. Den Weltjugendtag zelebrierte der Papst noch an der Seite des bisherigen Patriarchen, Kardinal Manuel Clemente. Dieser feierte im Juli seinen 75. Geburtstag und bot daher, wie in der Kirche vorgesehen, seinen Rücktritt an.

Dank an Vorgänger

In einer am Freitag veröffentlichten Videobotschaft wandte sich der neu ernannte Patriarch, 59, an die Gläubigen von Lissabon. Darin hob er das Erbe des Weltjugendtags hervor und bezeichnete Lissabon als „Hauptstadt der Jugend und Stadt der Hoffnung". Zu seiner neuen Aufgabe an der Spitze der Hauptstadt-Diözese sagte Valério, er habe die feste Absicht, im Sinn der Synodalität anderen zuzuhören, und er bringe „Freude am Dienst" mit. In seiner Botschaft dankte er auch dem Papst für seine Ermutigung, dem Nuntius für seine Unterstützung und seinem Vorgänger Kardinal Manuel Clemente für seine Freundschaft.

Amtseinführung 3. September

Clemente bleibt bis zur Amtseinführung des neuen Patriarchen als Apostolischer Administrator des Patriarchats von Lissabon im Dienst. Die feierliche Amtseinführung Valério findet am Sonntag, den 3. September, im Hieronymuskloster in Lissabon statt, das auch den Rahmen mehrerer Papstbegegnungen beim Weltjugendtag bildete.

(vatican news – gs)

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12. August 2023, 11:15