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Ein Protest gegen Kinderarbeit in Indien Ein Protest gegen Kinderarbeit in Indien  (AFP or licensors)

Die unsichtbaren Opfer von Menschenhandel und Ausbeutung

Anlässlich des Internationalen Tages gegen den Menschenhandel am 30. Juli wurde an diesem Mittwoch die 13. Ausgabe des Berichts „Piccoli Schiavi Invisibili“ (kleine unsichtbare Sklaven) veröffentlicht. Der Bericht prangert ein System an, das das Recht auf Gesundheit und Bildung von Kindern und Jugendlichen in den zwei am stärksten von der landwirtschaftlichen Ausbeutung betroffenen Gebieten Italiens, Latina und Fascia Trasformata von Ragusa, verletzt.

Laut dem Bericht der Organisation „save the children“ ist in Italien und weltweit eines von drei Opfern von Menschenhandel und Ausbeutung minderjährig. Der Schwerpunkt des Berichts liegt auf den „unsichtbaren" Kindern von Eltern, die in einigen Gebieten unseres Landes in der Landwirtschaft ausgebeutet werden und deren Zugang zu Schule und Gesundheitsversorgung ernsthaft gefährdet ist, hieß es in einer Pressemitteilung am Mittwoch.

Auf der Grundlage der direkten Aussagen der Opfer, der Beschwerden, aber auch des starken Engagements zahlreicher öffentlicher Akteure und der Zivilgesellschaft vor Ort, fordert die Organisation konkrete und einschneidende Maßnahmen seitens der betroffenen Gemeinden und der Regierung, um die Mechanismen, die hinter diesen Verstößen stehen, aus den Angeln zu heben.

Im Bericht ergibt sich ein Bild der Kinder von ausgebeuteten Arbeitern, die ihre Kindheit oft in behelfsmäßigen Unterkünften auf dem Land verbringen, unter Bedingungen starker Isolation, mit schwierigem Zugang zur Schule und zu Gesundheits- und Sozialdiensten. Es gibt so viele von ihnen, und trotz einiger spezifischer Bemühungen sind sie für die Referenzinstitutionen zumeist „unsichtbar", da sie nicht in den Meldeämtern registriert sind, so dass es auch schwierig ist, sich ein vollständiges Bild von ihrer Existenz vor Ort zu machen.

Die Betroffenen kommen selbst zu Wort

Der Bericht sammelt direkte Aussagen derjenigen, die unter Ausbeutung gelitten haben oder leiden.

In einigen Fällen wird die Schulbildung durch die direkte Beteiligung von Minderjährigen an der Ausbeutung von Arbeitskräften bereits im Alter von 12-13 Jahren mit einem Lohn von 20-30 Euro pro Tag abgebrochen oder unterbrochen. Teilweise handelt es sich um Vollzeitbeschäftigungen, häufiger sind allerdings Verpflichtungen, während der Erntezeit „mitzuhelfen“. Diese Verpflichtungen beginnen bereits im Alter von 10 Jahren

Wenn der Schulbesuch ständig von den indirekten oder direkten Auswirkungen der Ausbeutung der Arbeitskraft bedroht ist, erweist sich die einfache Online-Anmeldung für ein neues Schuljahr für viele Familien als ein schwieriges Unterfangen. Sie müssen dabei Hilfe der Schulen selbst oder der Gewerkschaften oder Genossenschaften in Anspruch nehmen, die in einigen Fällen den Mangel an öffentlichen Dienstleistungen ausgleichen. Aber die bürokratischen Hürden erweisen sich für diese Familien und ihre Kinder als ebenso schädlich oder noch schädlicher in anderen wichtigen Bereichen, wie z. B. bei der Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung oder einer Steuernummer oder bei der Zuweisung eines Arztes.

Hilfsorganisationen haben zudem bereits in den letzten Jahren Projekte begonnen, die die Wachstumschancen der Kinder fördern sollen und ihnen Zugang zu ihren Grundrechten ermöglichen soll.

(pm – md)

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26. Juli 2023, 15:37