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Jakarta Jakarta  (AFP or licensors)

Indonesien: Ex-Minister soll Kirche Bestechungsgelder gespendet haben

Ein früherer Minister muss sich wegen angeblich unrechtmäßiger Spenden unter anderen an katholische Institutionen seines Landes vor Gericht verantworten. Der Staatsanwaltschaft zufolge könnte es sich bei den Spenden um Bestechungsgelder handeln.

Im März 2022 soll der damalige Infrastrukturminister und katholische Geschäftsmann Johnny Gerard Plate umgerechnet rund 100.000 US-Dollar an die Erzdiözese Kupang und die katholische Universität Widya Mandira gespendet haben, so die Anklage laut ucanews. Plate war bis Mai 2023 im Amt. Er soll die Gelder von einer staatlichen Agentur für den Aufbau von Internet-Verbindungen in entlegenen Regionen Indonesiens erhalten haben. Der Verdacht lautet auf eine Zweckentfremdung der Mittel. Plate wird außerdem vorgeworfen, sich selbst bereichert zu haben. Der ehemalige Minister hat alle Vorwürfe zurückgewiesen.

Azas Tigor Nainggolan, ein katholischer Anwalt, sagte gegenüber ucanews, dass das gespendete Geld, falls es aus Korruption stamme, zurückgegeben werden sollte. „Das wäre ein kluger Schritt, denn das Geld wäre der Erlös aus einem Verbrechen und ein klares Zeichen, dass die Kirche auch gegen Korruption ist." Nainggolan ist Koordinator des Forums für Anwaltschaft und Menschenrechte der indonesischen Bischöfe. 

Kein Generalverdacht

Die katholische Kirche in Indonesien ist eine kleine Minderheit von etwa 3,5 Prozent der Bevölkerung. Es ist das Land mit den meisten Muslimen weltweit. Die Verfassung garantiert Religionsfreiheit. In einigen Landesteilen sehen sich religiöse Minderheiten mitunter benachteiligt. Der Großteil der muslimischen Bevölkerungsmehrheit vertritt in ihrer Glaubenspraxis tolerante Positionen gegenüber anderen Religionen.

(ucanews - gs)

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28. Juni 2023, 12:34