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Bischof Christian Carlassare mit seiner Gemeinde Bischof Christian Carlassare mit seiner Gemeinde 

Weihnachten im Südsudan: Inmitten von Blutvergießen und Gewalt

Der Bischof der Diözese Rumbek hat die Adventsstimmung in dem afrikanischen Land für uns beschrieben: Südsudan sei von Kämpfen geplagt, in die auch flüchtende Zivilisten verwickelt sind. „Es gibt eine große Hoffnung, aber auch Angst und Schrecken. Trotz allem versammeln sich die Gemeinden zum Gebet, und die Priester besuchen die Familien“, so Bischof Carlassare. Die Vorbereitungen für den für Februar nächsten Jahres geplanten Besuch des Papstes hätten begonnen.

Mario Galgano und Federico Piana - Vatikanstadt

Das Warten auf Weihnachten im Südsudan schwanke zwischen Freude und Angst. „Freude, weil diese Zeit Überfluss bringt: Sie kommt unmittelbar nach der Erntezeit und die Menschen bleiben stabil in ihren Häusern und haben genug zu essen“, sagt Christian Carlassare, Bischof der Diözese Rumbek, der Hauptstadt des Staates Lakes. Aber die Adventszeit bringe auch Ängste mit sich: „In diesen Tagen“, erklärte er, „trocknet der Sumpf aus und die Straßen können ohne Schwierigkeiten befahren werden. Es ist also immer die Zeit, in der etwas passieren kann, z. B. Zusammenstöße oder Konflikte zwischen rivalisierenden Fraktionen.“

Starker Glaube

Carlassare, einer der jüngsten Bischöfe der Welt, der im vergangenen Jahr in seinem Haus von zwei Bewaffneten angegriffen wurde, weiß, dass der Glaube seines Volkes von der Eskalation der Gewalt, die von gegnerischen Gruppierungen ausgelöst wurde und seit Jahren Leid und Kummer verursacht, in keiner Weise beeinträchtigt wird. „Die Vorbereitung auf Weihnachten findet durch Besuche in den Familien statt, die Gemeinden versammeln sich zum Gebet und in diesem Jahr auch in Vorbereitung auf unsere Diözesansynode, die im Februar, unmittelbar nach dem Papstbesuch, stattfinden wird“, so der Bischof.

Papst als Pilger des Friedens

Franziskus wird am 3. Februar nächsten Jahres zu einer Reise in das afrikanische Land kommen, die dem Frieden und dem interreligiösen Dialog gewidmet sein wird, und die Bevölkerung erwarte ihn bereits mit Spannung, bestätigt Carlassare: „Die Bischofskonferenz bereitet zusammen mit den anderen christlichen Kirchen die Aktivitäten vor, die in diesen Tagen stattfinden werden. Der Papst kommt als Pilger der Versöhnung und wird eine Kirche vorfinden, die auch ein Pilger des Friedens ist“, versicherte der Bischof, der verriet, dass die Gläubigen seiner Diözese den Papst mit einer Fußwallfahrt von Rumbek in die Hauptstadt Juba empfangen werden: „Auf diese Weise werden wir uns als Kirche und als Volk fühlen können.“

Anhaltende Gewalt

In dem zentral-ostafrikanischen Land gibt es keine Anzeichen für ein Abklingen von Mord und Gewalt. In den letzten Wochen sind die Kämpfe in den Bundesstaat Upper Nile vorgedrungen und haben auch zivile Siedlungen in Mitleidenschaft gezogen. Monsignore Carlassare bekräftigt jedoch: „Politisch besteht der Wunsch nach Frieden, und auch die Bevölkerung sehnt sich nach diesem großen Ziel. Der Aufruf zum Frieden muss sich jetzt vor allem an die rivalisierenden Gruppen richten, die wieder zu den Waffen gegriffen und das Friedensabkommen nicht unterzeichnet haben und weiterhin den gesamten Südsudan destabilisieren.“

(vatican news)

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17. Dezember 2022, 13:12