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Eine Frau geht durch eine schwer beschädigte Straße, nachdem heftige Regenfälle Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht haben, am Stadtrand von Kinshasa Eine Frau geht durch eine schwer beschädigte Straße, nachdem heftige Regenfälle Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht haben, am Stadtrand von Kinshasa 

Kongo: Heftige Überschwemmungen in Kinshasa

24 Stadtteile von Kinshasa, in denen etwa 12 Millionen der insgesamt über 17 Millionen Einwohner leben, wurden durch die Überschwemmungen und Erdrutsche, die in der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo trafen, stark beschädigt.

Die Zahl der Todesopfer bleibt vorläufig, aber es sei sicher, dass viele Kinder beim Einsturz einiger Häuser im Stadtteil Binza Delvaux in Ngaliema ums Leben gekommen seien, berichtet die vatikanische Nachrichtenagentur Fides. Die örtliche Kirche habe ihr Beileid zu dem Vorfall bekundet. Der Bischof von Kisantu, Crispin Kimbeni, wandte sich an das Dekanat Kimwenza, das zwar in Kinshasa liegt, aber zur Diözese Kisantu gehört, und forderte alle auf, den Hilfsbedürftigen ein Höchstmaß an Solidarität entgegenzubringen. Die Nähe zu den von der Katastrophe Betroffenen wurde auch vom Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Fridolin Ambongo, zum Ausdruck gebracht.

„Das ganze Land befindet sich in jeder Hinsicht in einer sehr kritischen Phase“, sagte Bischof Kimbeni der Nachrichtenagentur Fides. „Auf sozialer Ebene erfährt die Bevölkerung eine nie dagewesene Verschlechterung. Obwohl neue Gebäude und Wohnungen in den Städten gebaut werden, nehmen Leid und Armut weiter zu. Es gibt eine riesige Kluft zwischen den Reichen, den aufstrebenden Schichten, die ihren Reichtum in skandalöser Weise vermehren, und dem großen Teil der Bevölkerung, der aus Arbeitslosen besteht, obwohl sie einen Universitäts- oder Hochschulabschluss haben.“

Maßstab für die Verschlechterung

Gerade die Arbeitslosen seien der Maßstab für die Verschlechterung des wirtschaftlichen Niveaus der Bevölkerung, erklärt Kimbeni. Trotz des scheinbaren Aufblühens des Wirtschaftsgefüges habe die Bevölkerung enorme Schwierigkeiten, weil es an Arbeit, Transportmitteln und einer angemessenen Infrastruktur für den Handel fehle. Der politische Kontext verstärke die Schwierigkeiten der kongolesischen Bevölkerung noch: Die Besetzung des Kongo durch die Nachbarländer, vor allem Ruanda und Uganda, helfe dem Land nicht, sich politisch zu organisieren. „Wenn die internationale Gemeinschaft weiterhin die Augen vor der Situation im Kongo verschließt, riskieren wir eine Implosion für ganz Zentralafrika. Die Kongolesen haben Angst, von allen verlassen zu werden, und wollen sich selbst verteidigen, wodurch sie eine Abneigung gegen das Fremde entwickeln“, so Kimbeni.

Das Resultat der Überschwemmungen in Kinshasa
Das Resultat der Überschwemmungen in Kinshasa

Das Land erwarte die Ankunft von Papst Franziskus am 31. Januar 2023. „Die Vorbereitungen haben nie aufgehört“, berichtet Bischof Kimbeni, „denn die Hoffnung, den Heiligen Vater in unserem Land, in der Demokratischen Republik Kongo, willkommen zu heißen, ist immer lebendig geblieben. Die jüngste Bestätigung hat uns angespornt, die Arbeiten in Ndolo zu beschleunigen und abzuschließen, wo am Mittwoch, dem 1. Februar, die Heilige Messe gefeiert wird. Die gesamte Bevölkerung hat dieses Geschenk, das Papst Franziskus dem ganzen Land machen will, mit Begeisterung und Dankbarkeit aufgenommen, vor allem in dieser ganz besonderen historischen Zeit.“

Zusammenarbeit zwischen Kirche und Regierung

Bischof Kimbeni unterstreicht die Zusammenarbeit zwischen der Kirche und der Regierung im Hinblick auf den Papstbesuch. „Wir in der Diözese Kisantu“, sagt Kimbeni, „bewegen uns auf eine fruchtbare Weise. Zahlreiche Priester werden bei den verschiedenen Zeremonien anwesend sein. Dazu gehören die Messe am 1. Februar in Ndolo und das Gebetstreffen, das am Nachmittag des 2. Februar in der Kathedrale von Kinshasa stattfinden wird.“

Nach Schätzungen der örtlichen Gesundheitsbehörden leben in der Diözese Kisantu 1.155.742 Menschen.

(fides – mg)

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15. Dezember 2022, 11:07