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Tausende von Menschen schlossen sich den landesweit organisierten Friedensmärschen an, hier in Kinshasa Tausende von Menschen schlossen sich den landesweit organisierten Friedensmärschen an, hier in Kinshasa 

DR Kongo: Tausende von Teilnehmern beim Marsch für den Frieden

Im Protest gegen die Gewalt im östlichen Landesteil hatten die katholischen Bischöfe des Kongos für den vergangenen Sonntag zu einem Friedensmarsch in den Diözesen aufgerufen. Zwar solle der Marsch keine „politische Bedeutung“ haben, so der Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Fridolin Ambongo, bei dem Marsch in Kinshasa am Sonntag, doch lokale und internationale Medien hoben die politische Aussagekraft der Slogans der Demonstranten hervor.

Mit Rosenkranz in der Hand, religiösen Gesängen, Kruzifixen und Spruchbändern nahmen Menschen aller Altersgruppen an etwa fünfzehn Märschen in der Hauptstadt Kinshasa teil und zogen durch die Straßen vieler anderer Städte. Der geplante Marsch in Goma, der Hauptstadt von Nord-Kivu, wurde jedoch abgesagt, um eine „mögliche Infiltration“ zu verhindern.

„Nein zur Balkanisierung der Demokratischen Republik Kongo“ und „Nein zur Heuchelei der internationalen Gemeinschaft“ waren einige der Slogans, die während der zahlreichen Prozessionen skandiert wurden, die nach der Messe in den kongolesischen Gemeinden stattfanden.

Schweigen der internationalen Gemeinschaft

Während der Demonstration, deren Ziel insbesondere darin bestand, die Gewalt der terroristischen Bewegung des 23. März (M23) anzuprangern, die mehrere Orte in Nord-Kivu besetzt hält, wiesen die Demonstranten auf das Schweigen der internationalen Gemeinschaft hin. Dieses grenze an Komplizenschaft mit den Besatzern, die die Souveränität und territoriale Integrität der Demokratischen Republik Kongo verletzten, so die verbreitete Meinung.

Ein Demonstrant trägt ein Schild mit der Aufschrift ,Nein zur Balkanisierung unseres Landes'
Ein Demonstrant trägt ein Schild mit der Aufschrift ,Nein zur Balkanisierung unseres Landes'

Ins Visier der Protestierenden gerieten insbesondere Länder, die im Rohstoffabbau in der Demokratischen Republik Kongo aktiv sind. Auch die UNO, die EU und die EAC (Gemeinschaft Ostafrikanischer Staaten) agierten ihrer Meinung nach nicht fair. „Die internationale Gemeinschaft zeigt eine heuchlerische und selbstgefällige Haltung, die an Komplizenschaft grenzt“, heißt es in einem von den Teilnehmern der Demonstration in Kinshasa veröffentlichten Mitteilung, in der sie die kongolesischen Behörden zu einer Reihe von Maßnahmen auffordern.

Darunter seien eine gründliche Umstrukturierung der Sicherheitsdienste, der Abzug der Mission der Organisation der Vereinten Nationen für die Stabilisierung der Demokratischen Republik Kongo (MONUSCO) aus dem kongolesischen Hoheitsgebiet und die Beschleunigung des Austritts der Demokratischen Republik Kongo aus der EAC und der Internationalen Organisation der Frankophonie, berichtet Fides.

(fides - cs)

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06. Dezember 2022, 14:34