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Darstellung des hl. Ignatius, des Gründers der Jesuiten, in einer Kirche in Bilbao Darstellung des hl. Ignatius, des Gründers der Jesuiten, in einer Kirche in Bilbao 

Jesuiten wollen Arbeitsrecht ändern

In den Werken des Jesuitenordens sollen „private Lebensentwürfe und die sexuelle Identität von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeitsrechtlich keine Rolle spielen“. Das teilte der Orden an diesem Mittwoch auf seiner Internetseite mit.

Jesuitenprovinzial P. Bernhard Bürgler habe an alle Werke der Zentraleuropäischen Provinz des Ordens einen entsprechenden Brief geschrieben, so die Mitteilung. Der Orden werde alle bestehenden Spielräume des kirchlichen Arbeitsrechts nutzen“.

Die Mitteilung beruft sich auf das Reformprojekt der katholischen Kirche in Deutschland: Der „Synodale Weg“ habe sich unlängst bei seiner Vollversammlung in Frankfurt für eine Reform des kirchlichen Arbeitsrechts ausgesprochen. „Diese persönlichen Aspekte sollen weder ein Einstellungshindernis noch irgendeinen Grund für Sanktionen darstellen.“

Berufung auf Synodalen Weg

P. Bürgler bezieht sich auch auf die zu Beginn des Jahres 2022 in die Öffentlichkeit getretene Initiative „Out in Church“ und die begleitende Fernsehdokumentation „Wie Gott uns schuf“, bei denen sich auch zwei Jesuiten als homosexuell outeten. Das habe ihn dazu bewogen, „sich zum Thema Diversität grundsätzlich zu äußern, zunächst in einem Brief an die Mitbrüder, nun auch in einem Schreiben an die Werke des Ordens“. Dem seien waren mehrere Webinare mit den Werksleiterinnen und –leitern vorausgegangen, „die die Klarstellung durch den Provinzial in dieser Frage sehr begrüßten“.

Die Jesuiten wollen zudem die laufenden Bestrebungen zu einer entsprechenden Reform des kirchlichen Arbeitsrechts in Deutschland, wie sie auch eine große Mehrheit des „Synodalen Wegs“ forderte, unterstützen.

Die Kirchen verfügen in der Bundesrepublik Deutschland über ein eigenes Arbeitsrecht; das Recht darauf ist auch im Grundgesetz verankert, wird aber nach einer Reihe von europäischen Gerichtsurteilen immer häufiger hinterfragt.

(vatican news – sk)

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21. September 2022, 10:40