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Gebet zum fünften Jahrestag des Beginns der massiven Vertreibungen von Rohingya aus Myanmar Gebet zum fünften Jahrestag des Beginns der massiven Vertreibungen von Rohingya aus Myanmar 

Bangladesch: „Die Menschen dürfen nicht vergessen werden“

Die Sorge vor erneuten Vertreibungen in Myanmar ist aufgrund neu aufflammender Kämpfe zwischen Armee und Rebellengruppen gewachsen. Über eine Million Angehörige der muslimischen Minderheit Rohingya warten auf eine Rückkehrmöglichkeit in ihre Heimat. Über das Leben im weltweit größten Flüchtlingscamp „Cox’s Bazar“ in Bangladesch erzählt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe.

„Mich beeindruckt, dass es möglich ist, für so viele Menschen auf engstem Raum ein würdevolles Leben zu organisieren“, sagt Keßler nach Gesprächen mit Familien in der Region Cox’s Bazar. „Aber ihre ausweglose Situation ist erschütternd: Sie sehen die Hügel ihrer Heimat Myanmar in der Ferne, aber können nicht zurück. Und richtig ankommen dürfen sie in Bangladesch nicht.“

Die Diakonie hilft

Seit 2017 unterstützt die Diakonie Katastrophenhilfe gemeinsam mit ihren lokalen Partnern Anwohner und Geflüchtete mit Trinkwasser, dem Zugang zu sanitären Einrichtungen, Gas zum Kochen und psychologischer Betreuung vor allem für die Jugendlichen. „Das Erlebte sitzt tief. Die anhaltend prekären Bedingungen im Camp machen es nicht leichter, dass diese Narben heilen“, sagt Keßler.

„In dieser angespannten Lage und der ungewissen Zukunft dürfen wir die Menschen hier nicht vergessen.“

Sorge nach Monsunregen

Der Monsunregen zerstörte in den vergangenen Monaten 17.000 Unterkünfte, in denen mehr als 70.000 Menschen lebten. Die Sorge vor Krankheiten steigt aufgrund der sich verschlechterten Hygienebedingungen.

Ein Junge im überfluteten Flüchtlingslager Cox Bazar
Ein Junge im überfluteten Flüchtlingslager Cox Bazar

Bangladesch will Rückkehr der Flüchtlinge nach Myanmar

Die Situation ist verfahren. Bangladesch betont, keine weiteren Flüchtlinge aufnehmen zu können und fordert die Rückkehr der Vertriebenen. In Myanmar ist die Minderheit nach wie vor Gewalt ausgesetzt. Zusätzlich verschlechtert sich die wirtschaftliche Situation in Myanmar drastisch, was zu einer Teuerung der Lebensmittel führt. Seit dem Putsch im Februar 2021 steckt das Land in einer tiefen Wirtschaftskrise. Laut UN-Angaben ist die Ernährung von elf Millionen Menschen im Land nicht mehr gesichert.

(diakonie-sm)  

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29. September 2022, 10:54