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Tödliche Proteste im Kongo gegen die UN-Mission Tödliche Proteste im Kongo gegen die UN-Mission 

Kongo: Bischöfe verurteilen Proteste gegen UN-Mission

Die kongolesischen Bischöfe haben die tödlichen Ausschreitungen verurteilt, die diese Woche Proteste gegen die UN-Friedensmission vor Ort begleiteten. Gewalt könne das Leid der Bevölkerung nur „verstärken und aufrechterhalten“, zitierten örtliche Medien Erzbischof Marcel Utembi Tapa von Kisangani

Die Bischofskonferenz forderte die Regierung und die UN dazu auf, eine gemeinsame Untersuchung der Gewalt einzuleiten. Seit Montag kommt es in den ostkongolesischen Städten Goma und Butembo zu Protesten gegen die MONUSCO-Friedensmission. Berichten zufolge stürmten zu Wochenbeginn „hunderte Jugendliche“ das Lebensmittellager der UN-Basis in Goma. Dabei sei es zu Plünderungen gekommen, hieß es. Außerdem seien Unterkünfte von UN-Personal und mehrere Fahrzeuge in Brand gesteckt worden. Bei der darauffolgenden Gewalt kamen mindestens 19 Menschen ums Leben. UN-Generalsekretär António Guterres sprach den Familien von drei getöteten Friedenssoldaten sein „tiefes Beileid“ aus.

Bewohner werfen den Soldaten vor, Zivilisten unzureichend vor den bewaffneten Gruppen in der Region zu schützen. Im Osten des Kongos kämpfen seit Jahrzehnten Rebellengruppen um Bodenschätze und politischen Einfluss, im Hintergrund stehen massive Interessen von Konzernen an den Bodenschätzen. Wöchentlich kommt es zu Angriffen auf die Zivilbevölkerung; selbst in Kirchen und Flüchtlingslagern gab es wiederholt Massaker. Im Dorf Lume hatten Rebellen vor zwei Wochen eine Klinik der katholischen Kirche angegriffen und laut Medienberichten vier Patienten bei lebendigem Leib verbrannt. UN-Angaben zufolge starben allein im vergangenen Monat 97 Zivilisten im Osten des Landes bei Angriffen.

Papst Franziskus hatte für Juli eine Reise in den Kongo geplant und wollte dabei in Goma im Ostkongo Opfer von Gewalt treffen. Er musste seine Visite, die ihn auch in den Südsudan geführt hätte, wegen gesundheitlicher Probleme verschieben.

(kna/aciafrica – mg)

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28. Juli 2022, 12:20