Suche

Afrikanische Migranten versammelten sich am 11. Oktober 2021 in einer Behelfsunterkunft in Ain Zara, einem Vorort der Hauptstadt Tripolis. Afrikanische Migranten versammelten sich am 11. Oktober 2021 in einer Behelfsunterkunft in Ain Zara, einem Vorort der Hauptstadt Tripolis.  

Europa/Afrika: Bedürfnisse der Afrikaner „ignoriert“

Die Führung einer internationalen Allianz katholischer Entwicklungsorganisationen in Europa und Nordamerika hat die Partnerschaft zwischen der Europäischen Union (EU) und der Afrikanischen Union (AU) dafür kritisiert, dass sie die Bedürfnisse der afrikanischen Bevölkerung ignoriert.

In einer Pressemitteilung vom Freitag, die ACI Africa im Vorfeld des für diesen Montag geplanten Treffens zwischen der EU und der AU zur Verfügung gestellt wurde, erklären Vertreter der Internationalen Kooperation für Entwicklungssolidarität (CIDSE), dem Dachverband katholischer Entwicklungsorganisationen in Europa und Nordamerika, dass sie sich seit fast zwei Jahren für eine bessere Einbindung der Zivilgesellschaft in die Verhandlungen über die EU-AU-Partnerschaft eingesetzt hätten. „Trotz einiger kleiner Versuche hat es die Europäische Union versäumt, die Organisationen einzubeziehen, die den Stimmen der Menschen nahe stehen“, so die CIDSE-Führung weiter und fügt hinzu: „Indem sie die Zivilgesellschaft nicht in den Prozess einbeziehen, bauen die EU und die AU eine Partnerschaft auf, die die Bedürfnisse der afrikanischen Bevölkerung ignoriert.“

Über koloniale und imperiale Mentalität nachdenken

In der Pressemitteilung erklärt der Exekutivsekretär des „Africa Europe Faith and Justice Network“ (AEFJN), Pater Chika Onyejiuwa, dass es notwendig sei, „über die koloniale und imperiale Mentalität nachzudenken, die immer noch einen großen Teil der aktuellen EU-AU-Dialoge bestimmt“. P. Onyejiuwa fügt hinzu: „Es ist wichtig, sich genauer anzuschauen, inwieweit die EU-Afrika-Partnerschaft dazu beigetragen hat, den Wünschen und Bedürfnissen der afrikanischen Bevölkerung gerecht zu werden.“ Anstatt sich mit den Grundbedürfnissen Afrikas wie Ernährung und Armut zu befassen, scheine der EU-AU-Gipfel, so das Mitglied der Kongregation des Heiligen Geistes (Spiritaner), „unrealistisch auf Themen zu verweisen, die nicht zu den Prioritäten des afrikanischen Kontinents gehören“.

Der alle drei Jahre stattfindende Gipfel soll eine Bestandsaufnahme der Fortschritte bei der Umsetzung der eingegangenen Verpflichtungen vornehmen und politische Leitlinien für die weitere Arbeit vorgeben. Das Gipfeltreffen vom 14. bis 18. Februar, das sechste dieser Art, soll den Mitgliedern der afrikanischen Zivilgesellschaft ein Forum bieten, um einige der wichtigsten Prioritäten für die Afrikaner zu erörtern, wie z.B. Landgerechtigkeit und Regierungsführung, Agrarökologie, Gesundheit und biologische Vielfalt sowie Klimawandel, so CIDSE-Vertreter in der Mitteilung an ACI Afrika.

(aciafrica – mg)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

14. Februar 2022, 13:44