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Kardinal Gregor XV. Agagianian Kardinal Gregor XV. Agagianian  

Seligsprechung für Patriarchen Agagianian angestrebt

Die Bischöfe der armenisch-katholischen Kirche haben bei ihrer jüngsten Synode über die mögliche Einleitung eines Seligsprechungsprozesses für den früheren Patriarchen von Kilikien, Kardinal Krikor Bedros Agagianian (1895-1971), beraten.

Unter anderem sollen weitere Studien zur Biografie des Patriarchen begonnen werden, hieß es im Abschlusskommunique der Synode, die laut Pressedienst „Fides“ (Montag) unter dem Vorsitz von Patriarch Raphael Bedros XXI. Minassian vom 4. bis 12. Februar in Rom im Päpstlichen Armenischen Kolleg tagte.

Kardinal Agagianian war ab 1937 Patriarch von Kilikien und von 1960 bis 1970 Präfekt der vatikanischen Kongregation für die Evangelisierung der Völker. Im 20. Jahrhundert war Agagianian der bedeutendste armenisch-katholische Patriarch und galt in den 1950er und 1960er Jahren auch als geeigneter Kandidat für das Papstamt.

Das Vikariat Rom der Diözese Rom hatte Anfang 2020 in einem Erlass seine Absicht erklärt, auf Ersuchen des armenisch-katholischen Patriarchats eine Untersuchung zur Überprüfung der formellen Bedingungen für den Beginn eines Seligsprechungsprozesses für Agagianian zu beginnen. Dazu bat man um die Zusendung jedweder Informationen über das Leben und die Schriften des Kardinals.

Ein hoher Kurienvertreter

Agagianian, der am 18. September 1895 im heute georgischen Achalziche geboren wurde, spielte in den Jahrzehnten vor und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil eine führende Rolle in den Angelegenheiten der armenischen Kirche in Rom. 1917 zum Priester geweiht, war er ab 1921 Dozent am Päpstlichen Armenischen Kolleg und von 1932 bis 1937 dessen Rektor. 1935 wurde er zum Titularbischof von Comana (Armenien) ernannt und am 30. November 1937 zum Patriarchen von Kilikien mit dem Namen Krikor Bedros (Gregor Peter) XV. gewählt. Papst Pius XII. ernannte den Patriarchen 1946 zum Kardinal.

Von 1960 bis 1970 leitete Agagianian als Präfekt die Kongregation für die Evangelisierung der Völker (Propaganda Fide). Der Kardinal, der 1962 auf seinen Patriarchentitel verzichtet hatte, starb am 16. Mai 1971 in Rom, wo er in der Kirche St. Nicola da Tolentino begraben ist.

Zur armenisch-katholischen Kirche bekennen sich heute rund 470.000 Gläubige weltweit, darunter rund 325.000 in Armenien selbst. Der Rest ist über die ganze Welt verstreut.

(kap - cs)

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15. Februar 2022, 11:28