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Eine Frau geht in Pemba (Hauptstadt von Cabo Delgado) eine Straße entlang Eine Frau geht in Pemba (Hauptstadt von Cabo Delgado) eine Straße entlang 

Mosambik: Religionsführer betonen Rolle von Religion für Frieden

Eine klare Absage an Gewalt und die Instrumentalisierung von Religion für terroristische Ziele kommt von den religiösen Führern Mosambiks. Sie äußerten sich im Anschluss an ein interreligiöses Seminar.

Im Sinn des Dokuments über menschliche Brüderlichkeit verpflichten sich die Religionsführer, gemeinsam für einen dauerhaften Frieden in der von zahlreichen Spannungen geprägten Region Cabo Delgado zu beten.

Die gemeinsame Absichtserklärung enthält 15 Punkte, um dort Frieden zu stiften und im Dialog zusammenzuarbeiten. Grundlage der Vereinbarung, die nach einem interreligiösen Seminar im Dezember zum Thema „Religion als Teil der Lösung des Konflikts in Cabo Delgado“ in Pemba getroffen wurde, ist das Abu-Dhabi-Dokument über menschliche Brüderlichkeit.

Humanitäre Krise durch Terrorismus

Die Unterzeichner erinnern daran, dass die Provinz „eine tiefe humanitäre Krise durch terroristische Gewalt“ erlebt, in der die Entwicklung durch die restriktiven Maßnahmen zur Verhinderung der Covid-19-Pandemie und mehrere andere besorgniserregende Faktoren, „wie soziale Ungleichheiten“, „die hohe Analphabetenrate, die Krise der ethisch-moralischen Werte und die ethnische und religiöse Polarisierung, die den aktuellen Kontext und das soziale Zusammenleben bedrohen und die Menschenwürde verletzen“, stark beeinträchtigt wird.

Das Dokument bekräftigt die starke Einheit „angesichts jeder Gefahr einer Spaltung“ und „die einmütige Ablehnung terroristischer Handlungen“, aber auch „die Verpflichtung, Seite an Seite“ auf Frieden und Brüderlichkeit hinzuarbeiten. Die Religion, so wird betont, sei keine Ursache für Konflikte. Dabei verweisen die Unterzeichner des Dokumentes insbesondere auf den Islam, „die am meisten von Vorurteilen betroffene Religion“.

„Die Religion“, so schreiben die Verantwortlichen, „zielt darauf ab, Glück, Versöhnung und Frieden in der Gesellschaft zu schaffen, und aus diesem Grund lehnen wir Handlungen und Personen ab, die religiöse Lehren zur Rechtfertigung jeglicher Art von Gewalt missbrauchen, und distanzieren uns von ihnen“. In diesem Zusammenhang steht auch die Verpflichtung zum Dialog mit anderen Konfessionen, zur Überwindung von Misstrauen und zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses, denn „alle Religionen sind Teil des Plans Gottes, des Allerhöchsten“, „kein wahrer religiöser Führer oder Prophet hat jemals Gewalt gelehrt“.

Begegnung und gegenseitiges Kennenlernen

Dialog, Begegnung und gegenseitige Anerkennung sind die Grundlagen, die für eine integrative Gesellschaft vorgeschlagen werden. Die Verpflichtung besteht auch darin, Debatten und Konferenzen zu veranstalten, um den Menschen zu helfen, nicht nur in der Religion, sondern auch in anderen Disziplinen zu wachsen, damit sie die Realität, in der sie leben, besser verstehen können. Im Fokus der religiösen Führer stehen vor allem die jungen Menschen, die in das Netz von Extremismus und Gewalt geraten, mit der Absicht, sie zu begleiten und sie „durch intensive und anspruchsvolle psychosoziale und spirituelle Arbeit“ zu rehabilitieren. „Die ständige Verpflichtung“ bestehe darin, „gemeinsam für einen dauerhaften Frieden zu beten“ und stets mit der Regierung, den Institutionen und Organisationen zusammenzuarbeiten, die sich für den Frieden in der Provinz Cabo Delgado einsetzen.

Die Provinz Cabo Delgado gehört zu den ärmsten und vernachlässigten Regionen im südostafrikanischen Mosambik. Die Konflikte durch die islamistischen Gruppierungen führten zu immer mehr Armut und einer enormen Vertreibungswelle. Laut den Vereinten Nationen ist die Ernährung für 900.000 Menschen in der gesamten Region nicht gesichert. 

(vatican news - cs)

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04. Januar 2022, 10:53