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Julian Carrón, Vorsitzender von Comunione e Liberazione, in Audienz beim Papst (2018) Julian Carrón, Vorsitzender von Comunione e Liberazione, in Audienz beim Papst (2018) 

Leiter der Bewegung Comunione e Liberazione tritt zurück

Der Vorsitzende der katholischen Bewegung „Comunione e liberazione“ ist zurückgetreten. Der spanische Priester Julián Carrón war 16 Jahre im Amt. Seine Entscheidung traf er nach einem römischen Dekret, das einen regelmäßigen Wechsel an der Spitze katholischer Bewegungen festlegt.

In einem Brief an die Gemeinschaft sprach Carrón von einem „heiklen Moment im Leben der Bewegung" und von dem „Führungswechsel, zu dem uns der Heilige Vater aufgerufen hat“. Das vatikanische Dikasterium für Laien, Familie und Leben hatte vor wenigen Monaten ein Dekret veröffentlicht, das die Amtszeit von Oberen solcher Gemeinschaften auf fünf bis höchstens zehn Jahre begrenzt. Gemeinschaften, deren Spitze länger im Amt ist, sind gehalten, binnen zwei Jahren Neuwahlen abzuhalten.

„Es war mir eine Ehre, diesen Dienst jahrelang auszuüben“, so Carrón in seinem Brief. Er zeigte sich dankbar „für das Geschenk der Gemeinschaft“ und lud die Angehörigen der Bewegung dazu ein, seinen Rücktritt als „Gelegenheit zu sehen, in eurem kirchlichen Selbstbewusstsein zu wachsen, damit ihr weiterhin die Gnade des Charismas bezeugen könnt, das der Heilige Geist Pater Giussani geschenkt hat und das Christus zu einer realen, überzeugenden und entscheidenden Gegenwart macht, die uns beschenkt und in einen Strom neuen Lebens für uns und für die ganze Welt hineingezogen hat.“

Gegründet 1954

„Comunione e liberazione“, auf Deutsch: Gemeinschaft und Befreiung, wurde 1954 von dem Mailänder Priester Luigi Giussani gegründet, der 2005 verstarb. Seither stand Carrón an der Spitze der Bewegung. Er wurde 2008, 2014 und 2020 im Amt bestätigt. Zurzeit ist Gemeinschaft und Befreiung nach eigener Darstellung in etwa 90 Ländern auf allen Kontinenten vertreten. Alljährlich im August richtet die Bewegung in Rimini ein großes Katholikentreffen aus.

Papst Franziskus hatte nach gehäuft auftretenden inneren Schwierigkeiten etlicher katholischer Bewegungen das Laiendikasterium angewiesen, die Amtszeit der Oberen zu begrenzen. Die Laienvereinigung Memores Domini, die als eigener Zweig von „Comunione e Liberazione“ hervorging, stellte der Papst kürzlich unter Aufsicht.

(vatican news – gs)

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15. November 2021, 16:05