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Kardinal Ranjith beim Begräbnis der Terroropfer im April 2019 Kardinal Ranjith beim Begräbnis der Terroropfer im April 2019 

Sri Lanka: Mutmaßliche Helfer der Kirchenattentäter angeklagt

In Sri Lanka ist am Montag Anklage gegen 25 mutmaßliche Beteiligte der Terroranschläge vom Ostersonntag 2019 in Colombo erhoben worden.

Den Angeklagten werden unter anderem Verstöße gegen das Antiterrorgesetz sowie Verschwörung, Beihilfe und Anstiftung zum Mord vorgeworfen, berichtete das srilankische Nachrichtenportal "Adaderana" nach Angaben der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Bei den von neun islamistischen Selbstmordattentätern verübten Anschlägen auf drei Kirchen und drei Hotels kamen mehr als 250 Menschen ums Leben.

Auch Minister und hoher Beamter angeklagt

Bereits am Freitag vergangener Woche erhob ein Gericht im Zusammenhang mit den Terroranschlägen Anklage gegen den ehemaligen Verteidigungsminister Hemasiri Fernando und den ehemaligen Polizeichef Pujith Jayasundera. Beiden wird vorgeworfen, nichts zur Verhinderung der Attentate unternommen zu haben, obwohl sie über Geheimdienstinformationen verfügten, die auf einen bevorstehenden Anschlag hinwiesen. Der indische Geheimdienst hatte die Sicherheitsorgane Sri Lankas zuvor über die unmittelbare Gefahr eines islamistischen Anschlags informiert.

Kardinal übt weiter heftige Kritik an Regierung

Kardinal Malcolm Ranjith wirft der Regierung von Präsident Gotabaya Rajapaksa vor, die Hintergründe der Anschläge zu vertuschen. Der Erzbischof von Colombo fordert seit langem die Veröffentlichung des kompletten Berichts einer von der Regierung eingesetzten Untersuchungskommission. Im äußersten Fall wolle sich der Kardinal an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wenden.
 
(kna - gh)

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04. Oktober 2021, 14:35