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Frankreichs Präsident Emanuel Macron besuchte Ende August die "Kirche der Stunde" im Irak Frankreichs Präsident Emanuel Macron besuchte Ende August die "Kirche der Stunde" im Irak 

Irak: Mossuls Glocken sollen wieder erklingen

Der Termin ist auf Dienstag, den 14. September festgelegt, den liturgischen Tag der Erhöhung des Heiligen Kreuzes (Kreuzerhöhung): An diesem Tag soll die Glocke der historischen „Kirche der Stunde“, die von den Dominikanern geweiht wurde, zurückkehren und in den Straßen und auf den Plätzen der Altstadt von Mossul läuten.

Das Kreuzfest im September liege bei den christlichen Gemeinschaften im Irak besonders am Herzen, so der vatikanische Fidesdienst an diesem Samstag. In Mossul soll es ein noch besonderer Tag werden. Dies werden nämlich die ersten Glocken sein, die auf der rechten Seite der vom Euphrat durchflossenen Stadt zu hören sind, seit Mossul in die Hände der Dschihadisten fiel und von 2014 bis 2017 die irakische Hauptstadt des selbsternannten „Islamischen Staates“ war. Nach den Jahren der dschihadistischen Besatzung werde das soziale Zusammenleben in der Stadt „wieder von einem der einfachsten und unauffälligsten Zeichen begleitet“, heißt es im Fides-Bericht weiter. Die Glocken würden die christliche Präsenz „für alle spürbar machen“.

Im Herzen von Mossul

„Unsere Liebe Frau der Stunde“ (Al-Saa'a) – die „Kirche der Stunde“ befindet sich im Herzen von Mossul, an der Kreuzung der beiden Hauptstraßen, die die Altstadt durchqueren. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und gilt seit jeher als eines der Symbole von Mossul, vor allem wegen ihres weithin sichtbaren Glockenturms, der mit seiner großen Uhr von Kaiserin Eugenie, der Frau von Napoleon III., der Kirche geschenkt wurde. Die Kirche, die in der Vergangenheit von den Dominikanern geleitet wurde, wurde während der dschihadistischen Besetzung schwer beschädigt, aber nicht zerstört, wie damals von einigen Medien falsch behauptet wurde.

Die Restaurierung des Sakralbaus war, in den Wiederherstellungsplan für Kirchen und Klöster aufgenommen worden, die während der dschihadistischen Besetzung zerstört worden waren. Ein Wiederaufbauprogramm, das dank des Beitrags der Europäischen Union, internationaler Organisationen wie der UNESCO, die bei der Durchführung dieses Projekts durch Mittel aus den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt wird und ausländischer Einrichtungen wie dem „Department of Heritage and Civilization der University of Pennsylvania“ eingeleitet wurde.

Im April 2020 unterstrich die UNESCO in einem Kommuniqué den Wert des Projekts als Chance, Arbeitsplätze für örtliche Handwerker, Fachleute und Arbeiter zu schaffen und dies in einer Zeit, in der die Arbeitslosigkeit u. a. wegen der Pandemie dramatisch gestiegen sei. Es gehe auch darum, den Wiederaufbau des multiethnischen und multireligiösen sozialen Gefüges zu fördern, das die irakische Metropole einst prägte.

(fides – mg)

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04. September 2021, 12:05