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Eine Familie in Mosambik Eine Familie in Mosambik 

Mosambik: 51 Minderjährige wurden 2020 in Cabo Delgado entführt

Die Hilfsorganisation „Save the Children“ hat den Einsatz von Entführungen als Strategie durch bewaffnete Gruppen verurteilt und fordert die sofortige Freilassung der entführten Kinder und Maßnahmen gegen die Schuldigen. Mindestens 51 Kinder, die meisten von ihnen Mädchen, seien 2020 von bewaffneten Gruppen in Mosambiks nördlicher Provinz Cabo Delgado entführt worden.

Wenn man die nicht gemeldeten Fälle berücksichtige, werde die Zahl der entführten Kinder als viel höher eingeschätzt, heißt es in einer Mitteilung von „Save the Children“ und es gebe derzeit keine Daten über diejenigen, die versucht hätten, ihren Entführern zu entkommen oder die noch vermisst würden. Das gehe aus einer neuen Analyse von „Save the Children“ hervor, der internationalen Organisation, die seit über 100 Jahren dafür kämpft, gefährdete Kinder zu retten und ihre Zukunft zu sichern. Die auf Daten basierten auf Schätzungen vom „Armed Conflict Location & Event Data Project“ (ACLED), die Daten gesammelt hat. Die Studie zeige, dass Entführungen „eine neue und gewöhnliche Strategie sind, die von bewaffneten Gruppen, die in den Konflikt verwickelt sind, eingesetzt wird“. Dies werde so sehr eingesetzt, dass es vor 2020 „keine vorsätzlichen Tötungen oder Entführungen von Kindern durch bewaffnete Gruppen in Cabo Delgado gab“.

„Die Entführung von Kindern stellt eine der sechs schwerwiegenden Verstöße gegen Kinder in Konflikten dar, wie sie von den Vereinten Nationen definiert werden“, sagt Chance Briggs, „Save the Children“-Direktor für Mosambik. Die Entführungen verstoße gegen das humanitäre Völkerrecht und sei ein erster Schritt zu Kriegsverbrechen wie der Zwangsrekrutierung von Kindern oder sexueller Gewalt, fügt Briggs an. Entführt zu werden, Zeuge von Entführungen zu sein, angegriffen zu werden, von bewaffneten Gruppen zur Flucht gezwungen zu werden, seien extrem traumatische Ereignisse für Kinder und Jugendliche. „Wir stehen diesen Kindern und ihren Familien bei, von denen viele schon seit einem Jahr oder länger getrennt sind“, versichert Briggs.

Eklatanteste Fälle

Die Analyse von „Save the Children“ zeigt eine Reihe von Fällen, in denen Kinder entführt wurden, manchmal in Gruppen. Im laufenden Jahr sei die Lage nicht besser geworden. Bei einem Angriff am 7. Januar 2021 wurden 21 Menschen entführt, darunter 6 Kinder. Bei der gleichen Gelegenheit wurden mindestens 7 Fischer enthauptet.

Im vergangenen Jahr sorgte ein Angriff am 9. Juni 2020 für Schlagzeilen, da wurden 10 Mädchen entführt, während sie Wasser aus einem lokalen Brunnen holten, und am 5. Juni 2020 enthauptete eine bewaffnete Gruppe 11 Menschen und entführte 7 Mädchen.

Nach den Erkenntnissen von „Save the Children“ fanden die Entführungen statt, wenn die Kinder allein oder in Gruppen waren, außerhalb oder in ihren Häusern, von denen viele später verbrannt wurden. Darüber hinaus wurden viele von ihnen während der Entführung Zeugen von Gewalt.

(pm – mg)

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09. Juni 2021, 10:01