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Soldaten patrouillieren in der Gegend, in der es zu dem terroristischen Angriff kam (Archivbild) Soldaten patrouillieren in der Gegend, in der es zu dem terroristischen Angriff kam (Archivbild) 

Burkina Faso: Terroristischer Angriff fordert zahlreiche Opfer

Mindestens 138 Menschen sind in Burkina Faso einem in der Nacht von Freitag auf Samstag durchgeführten Überfall zum Opfer gefallen – weitere Opfer sind möglich. Sicherheitskräfte berichteten, dass die Leichen in Solhan (Provinz Yagha) in einem Massengrab bestattet wurden, dutzende Menschen wurden verletzt.

Unter den Toten sind Militärs, Zivilisten, Frauen, Männer, Kinder. Der Angriff gilt als blutigster Anschlag seit Beginn der dschihadistischen Gewalt im Land seit 2015. Lokalen Quellen zufolge zielte der Angriff im Norden des Landes „zuerst auf den Posten“ der freiwilligen Hilfstruppen der Armee („Volunteers for the Defense of the Homeland“, VDH), dann wurde die Zivilbevölkerung attackiert. Am gleichen Abend wurden in dem Dorf Tadaryat, ebenfalls im Norden Burkina Fasos, weitere 14 Menschen getötet.

Die Agentur Afp berichtet unter Bezug auf örtliche Quellen, dass die Terroristen um 2 Uhr nachts angegriffen hatten. In den Häusern sei es zu wahren Hinrichtungen gekommen. „Zusätzlich zu den menschlichen Opfern, den verheerendsten, die wir bisher verzeichnet haben, wurden Häuser und der Markt in Brand gesetzt“, sagte eine andere Sicherheitsquelle. Es werde befürchtete, dass „die noch vorläufige Zahl“ von Toten noch steigen könnte.

Staatstrauer 

Die Behörden von Burkina Faso haben unterdessen eine 72-stündige Staatstrauer angeordnet. Ein Beamter der Sicherheitsdienste erklärte, dass bis Montag „Männer eingesetzt wurden, um nach den Angreifern zu suchen“ und die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten, während sie die Opfer beerdigen.

Andauernde Gewalt

Sohlan, der Schauplatz des Massakers, liegt etwa 15 Kilometer von Sebba, der Hauptstadt der Provinz Yagha unweit der Grenze zu Mali. Bereits in den letzten Jahren kam es dort zu zahlreichen Angriffen.  Am 14. Mai hatten der burkinische Verteidigungsminister Chériff Sy und Vertreter des Militärs Sebba besucht und dabei versichert, dass sich die Situation nach zahlreichen Militäroperationen wieder normalisiert habe. Der Angriff am Freitag erfolgte eine Woche nach zwei Angriffen in der gleichen Gegend, bei denen vier Menschen, darunter zwei Mitglieder der Freiwilligenarmee VDH, getötet wurden.

Am 17. und 18. Mai wurden bei zwei Angriffen auf eine ländliche Kleinstadt und eine Patrouille im Nordosten des Landes 15 Dorfbewohner und ein Soldat getötet. Seit dem 5. Mai haben die Streitkräfte angesichts des Wiederaufflammens dschihadistischer Angriffe eine groß angelegte Operation in der Nord- und Sahelzone gestartet.  Unmöglich, die Zahl der Opfer zu bestimmen 

Trotz der Ankündigung zahlreicher derartiger Manöver haben die Sicherheitskräfte Mühe, die Spirale der dschihadistischen Gewalt einzudämmen, die seit 2015 rund 1,2 Millionen Menschen vertrieben und eine unbestimmte Zahl von Toten hinterlassen hat: AFP spricht von 1.400 Toten seit 2015, während die UNO für 2019 mehr als 1.800 gezählt hat. 

Twitter des Präsidenten 

„Ich verneige mich im Gedenken an die Hunderte von zivilen Opfern dieses barbarischen Angriffs und spreche ihren Familien mein Beileid aus,“ twitterte der Präsident von Burkina Faso, Roch Marc Christian Kaboré, nach dem Angriff. Außerdem bestätigte er auf Twitter, dass es drei Tage Staatstrauer geben werde: 2Die Sicherheits- und Verteidigungskräfte arbeiten daran, die Täter dieser abscheulichen Tat zu finden und zu neutralisieren“, fügte er hinzu und forderte die Bürger auf, „gegen die Kräfte des Bösen vereint zu bleiben“.

(rainews - cs)

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06. Juni 2021, 10:49