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Die Geschichte

„Laudato si“ konkret: Konsum-Fasten, ein Impuls aus Assisi

Wie wäre es, die Fastenzeit zu nutzen, um auf überflüssigen Konsum zu verzichten? Das schützt die Schöpfung und entspricht den Einladungen von Papst Franziskus in seiner Sozialenzyklika „Laudato si“.

Giada Aquilino und Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

In dem Papst-Schreiben aus dem Jahr 2015 geht es vielerorts um Umwelt- und Klimaschutz – oder, wie es im Untertitel heißt, um „die Sorge um das gemeinsame Haus“. „Laudato si“ lautet der Titel des Papstschreibens und hier hat Papst Franziskus ein Zitat aus dem berühmten Sonnengesang des heiligen Franz von Assisi gewählt – manch einer hat vielleicht auch das Lied „Laudato si“ dazu in den Ohren. Ganz so eingängig und kurz ist das Papstschreiben „Laudato si“ nicht – es besteht aus fast 250 Punkten, zu denen sich Papst Franziskus ausführlicher äußert. Da tut regelmäßige und gemeinsame Auseinandersetzung mit dem Text gut. Wie die Impulse aus dem Schreiben konkret umgesetzt werden können, dazu hat sich im italienischen Wallfahrtsort Assisi, aus dem der heilige Franziskus stammte, ein „Laudato si“ Zirkel gebildet. Das Konsum-Fasten ist zum Beispiel ein Ergebnis dieser Gruppe.

Hier im Audio: „Laudato si“ konkret - was das Papstschreiben bewirkt - Antonio Caschetto über Umweltschutz in Assisi

„Die Mission des Laudato-si Zirkels von Assisi begann in der Kirche Santa Maria Maggiore, wo der heilige Franziskus der Überlieferung nach seine Kleider und seinen ganzen Besitz ablegte und seinem Vater überließ, als Zeichen dafür, dass er sein altes Leben aufgab. Dort also fand unsere Initiative ihren Anfang, die seitdem von vielen Familien und Institutionen in Assisi unterstützt wird. Unser Ziel ist vor allem das Gotteslob – und zwar nicht durch Worte, sondern wie es uns Franziskus im Sonnengesang lehrte, Lob der Schöpfung durch das Lob aller Geschöpfe“,

berichtet Antonio Caschetto, der den italienischen Zweig der weltweiten katholischen Klimaschutzbewegeung „The Global Catholic Climate Movement“ koordiniert und den „Laudato si“ Zirkel in Assisi ins Leben rief, im Gespräch mit Radio Vatikan.

Antonio Caschetto rief den „Laudato si“ Zirkel in Assisi ins Leben
Antonio Caschetto rief den „Laudato si“ Zirkel in Assisi ins Leben

Loben, beten, handeln

Im umbrischen Assisi versammelt sich so seit Februar 2019 eine „Laudato si“ Gruppe. Ziel der Treffen: Die Beziehung von Mensch und Schöpfung sowie den Menschen untereinander vertiefen – und das ganze im Licht der Enzyklika „Laudato si“. Daraus entstanden bereits einige konkrete Projekte – etwa ein „Laudato si“-Garten, Unterstützung für Bedürftige oder ökumenische Gebetstreffen:

„Die Schöpfung loben und schützen und Bedürftigen helfen“

„Wir wollen die Schöpfung loben und schützen und Bedürftigen helfen. Wie machen wir das? Zum Beispiel, indem wir uns zu gemeinsamen Gebetsmomenten treffen und auch gemeinsam überlegen, wie wir unsere Lebensstile verbessern können. Jenseits unserer regelmäßigen Treffen haben wir auch verschiedene Projekte gestartet, wie den Laudato-si Garten. Das ist ein kleines Feld, das jeder aus unserem Zirkel frei bewirtschaften kann, die Ernte wird unter allen aufgeteilt.“

Der „Laudato si“-Garten
Der „Laudato si“-Garten

In Zusammenarbeit mit der „Casa Regina della Pace“ setzt sich der „Laudato si“ Zirkel von Assisi zudem für Bedürftige ein. Die persönlichen Talente einzubringen, also die Gaben, die Gott jedem ganz persönlich gegeben hat, das sieht Antonio Caschetto als Pflicht der Menschen, um die Schäden, die die Menschen sich untereinander und auch der Schöpfung zufügen, wieder gut zu machen:

„Die Schäden, die die Menschen sich untereinander und auch der Schöpfung zufügen, wieder gut machen“

„Da ist der Schrei der Schöpfung, die unter dem zerstörerischen Handeln der Menschen leidet. Durch die Analyse der Situation und unseren kontemplativen Blick, einen Blick zum Lob der Schöpfung, wie im Sonnengesang des heiligen Franz von Assisi, haben wir unseren Ruf zum Handeln vernommen. So haben wir auch den tieferen Sinn der Enzyklika ,Laudato si‘ noch besser verstanden. Das ist wirklich ein ganz wunderbares Buch, das nicht im Bücherregal verstauben sollte: ,Laudato si‘ ruft uns alle zum Handeln auf!“, lautet der Appell von Antonio Caschetto, dem Leiter des „Laudato si“-Zirkels in Assisi.

Mitmachen!

Die Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus kann viele konkrete Taten zum Schutz und der Bewahrung der Schöpfung inspirieren – der „Laudato si“-Zirkel in Assisi ist nur ein Beispiel. Vatican News berichtet regelmäßig darüber, wie das Papstschreiben weltweit konkret umgesetzt wird. Sie haben selbst ein Projekt gestartet oder wissen von einer „Laudato si“-Aktion, über die wir berichten könnten? Dann melden Sie sich gern bei uns per Email mit Betreff „Laudato si“. Wir freuen uns auf Ihre Ideen!

(vatican news) 

 

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22. März 2021, 08:58