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Philippinen: Holländischer Missionar ausgewiesen

Die Regierung in Manila hat den holländischen Missionar Otto Rudolf De Vries aufgefordert, das Land binnen dreißig Tagen zu verlassen. Die Behörden entzogen De Vries, der seit 1991 auf den Philippinen arbeitet, die Aufenthaltsgenehmigung.

Der 62-jährige Laienmissionar, der aus dem Bistum Rotterdam stammt und in einem Armenviertel am Stadtrand von Manila lebt, setzt sich auf den Philippinen vor allem für die Rechte von Arbeitenden ein. Die Behörden werfen ihm vor, an „illegalen politischen Aktivitäten“ teilgenommen zu haben.

Das zielt auf sein Mitwirken bei Demonstrationen eines Ökumenischen Instituts für Arbeitserziehung und –forschung (Eiler) und einer „Bewegung Erster Mai“. Beide werden im Dekret, das De Vries Ausweisung bestimmt, als „Förderer der kommunistischen Guerilla“ bezeichnet.

Duterte und sein Anti-Terror-Gesetz

De Vries erklärte, er habe von seinem Ausweisungsdekret erst Anfang Februar erfahren, als er um die Verlängerung seines Visums nachgesucht habe. „Mir wurde keine Gelegenheit gegeben, diesen Behauptungen, die jeder Grundlage entbehren, zu widersprechen“, sagte er der Nachrichtenagentur asianews.

Präsident Duterte
Präsident Duterte

Das Büro für Arbeitspastoral des Erzbistums Manila hat die Behörden aufgerufen, ihre Entscheidung zu „überdenken“. Es würdigt „den großen Beitrag“, den De Vries im Einsatz für Arbeitende und Ausgebeutete leiste. Die Regierung von Präsident Rodrigo Duterte hat unlängst ein Anti-Terror-Gesetz durchgesetzt. Das macht ihr das Vorgehen gegen sozial engagierte Aktivisten und Menschenrechtler auf den Philippinen leichter.

Ähnlichkeiten zum Fall Patricia Fox

Die Ausweisung von De Vries erinnert an den Fall Patricia Fox. Die australische Missionarin wurde 2018 nach 27 Jahren Arbeit auf den Philippinen ebenfalls von den Behörden ausgewiesen. Auch ihr war vorgeworfen worden, an „illegalen“ Demonstrationen teilgenommen zu haben.

(asianews – sk)

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19. Februar 2021, 09:41