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Ein Christ mit seinem Sohn in Mossul Ein Christ mit seinem Sohn in Mossul 

Irak: Rückgabe von Eigentum an Christen und Mandäer

Christen und Mandäer bekommen seit Mitte dieser Woche im Irak ihr rechtmäßiges Eigentum zurück: Im Rahmen einer Rückgabe-Kampagne wurden bereits 38 Grundstücke und Häuser zurückgegeben, die lokale Milizen und Familienclans illegal für sich beanspruchten.

Die Kampagne, die am 3. Februar startete, wurde vom irakischen Schiitenführer Muqtada al-Sadr initiiert. Der politische Kopf einer im Parlament stark vertretenen schiitischen Gruppe hatte Anfang des Jahres ein Ad-hoc-Komitee einrichten lassen, das Informationen und Beschwerden über Fälle unrechtmäßiger Enteignung der religiösen Minderheiten sammelt. Absicht sei es, Gerechtigkeit wiederherzustellen und den Verletzungen der Eigentumsrechte von „christlichen Geschwistern“ ein Ende zu setzen, auch wenn diese von Mitgliedern seiner eigenen Bewegung begangen werden, bekräftigte Muqtada al Sadr.

Enteignungen nahmen seit 2003 stark zu

Wie ein Politiker der Bewegung bekanntgab, befindet sich ein Großteil des Eigentums, das christlichen Bürgern und Mandäern illegal entzogen wurde, seit Jahren in den Händen lokaler Milizen, lokaler Banden oder einflussreicher Familienclans. Das Phänomen der illegalen Enteignung christlicher Bürger habe seit 2003 stark zugenommen, so Hakim al Zamili. Damals hatten US-geführte Militärinterventionen zum Sturz des Regimes von Saddam Hussein geführt, was zu einem Massenexodus irakischer Christen führte. Auch diese christliche Familien, die das Land in den letzten Jahren verlassen haben, sind im Rahmen der Kampagne aufgefordert, Fälle illegaler Enteignung zu melden. Das Phänomen des illegalen Diebstahls von Häusern von Christen konnte sich auch dank der Duldung und Deckung korrupter und unehrlicher Beamter durchsetzen, die sich in den Dienst von Kriminellen und organisierten Betrüger-Gruppen stellen.

Ein Anhänger Muqtada al-Sadrs
Ein Anhänger Muqtada al-Sadrs

Der Schiitenführer Muqtada al Sadr ist auch als Gründer der Mahdi-Armee bekannt. Diese 2008 aufgelöste Miliz war 2003 gegründet worden, um die ausländischen Streitkräfte zu bekämpfen, die nach dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein im Irak präsent waren. Analysten haben in den letzten zehn Jahren mehrere Richtungswechsel des Führers registriert, der nicht mit dem Iran verbündet zu sein scheint. Der Schiitenführer will sich laut Beobachtern im Irak als Vermittler profilieren; auch sein Besuch im Juli 2017 in Saudi-Arabien, bei dem er Prinz Mohammed Bin Salman traf, wurde in diesem Sinne interpretiert.

(fides – pr)
 

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05. Februar 2021, 10:26