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Das Katharinenkloster im Sinai war schon in der Spätantike ein herausragendes Pilgerziel Das Katharinenkloster im Sinai war schon in der Spätantike ein herausragendes Pilgerziel 

Antike marianische Inschrift in der Wüste Negev entdeckt

Im Bereich der ursprünglichen Pilgerstraße zum Berg Sinai ist ein 1.400 Jahre alter Bestandteil eines Grabsteins mit der griechischen Inschrift „Gesegnete Maria, die du ein unbeflecktes Leben geführt hast“ entdeckt worden.

In der Wüste Negev im Süden Israels ist eine 1.400 Jahre alte marianische Inschrift entdeckt worden. Das berichtet die Zeitung „Ha'aretz“. Die Inschrift wurde in der Nähe der ägyptischen Grenze zum Sinai gefunden. Im griechischen Wortlaut heißt es auf dem Fundstück: „Gesegnete Maria, die du ein unbeflecktes Leben geführt hast“.

Der Fundort befindet sich im Nationalpark Nitzana im Negev. Der Stein mit der Inschrift hat einen Durchmesser von 25 Zentimetern und war offenbar Teil des Grabmals einer Frau, die vor etwa 1.400 Jahren in dieser Gegend gelebt hatte. Der „Entdecker“ war ein Mitarbeiter des Nationalparks.

Im Katharinenkloster
Im Katharinenkloster

Hier standen mal Klöster, Kirchen und ein Kastell

Nach Einschätzung der israelischen Antiken-Verwaltung ist der Nationalpark Nitzana von großer Bedeutung für die Forschungen über den Übergang zwischen oströmischer und islamischer Epoche. Die Geschichte der Gegend reicht aber weiter zurück. Schon im 3. Jahrhundert v.Chr. dürfte im Bereich des heutigen Nationalparks eine wichtige Handelsroute des Volks der Nabatäer verlaufen sein.

Im 5. und 6. Jahrhundert n.Chr., als der ganze Nahe Osten christlich war, befanden sich in diesem Bereich Kirchen, Klöster und ein militärisches Kastell, um die Pilger zu schützen, die auf dem Weg zum Berg Sinai waren. Der Stein mit der marianischen Inschrift ist eines von mehreren Zeugnissen dafür, dass die Überzeugung von der Ausnahme Mariens von der Erbsünde („immaculata conceptio“) bereits in der frühen Kirche verbreitet war. Die Formulierung von der „immaculata conceptio“ zielt darauf ab, dass Maria der ursprünglichen „Konzeption“ des Menschen vor dem Sündenfall entsprochen habe.

Die Archäologen hoffen, dass der neue Fund dazu beitragen kann, die spätantiken christlichen Friedhöfe der Region genauer einzugrenzen. Bisher ist die spätantike Ansiedlung im Bereich des heutigen Nationalparks Nitzana wenig bekannt.

(pro oriente - cs)

 

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13. Januar 2021, 08:33