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Der britische Premier Boris Johnson mit einem Corona-Impfstoff Der britische Premier Boris Johnson mit einem Corona-Impfstoff  (AFP or licensors)

Großbritannien: Katholiken dürfen sich trotz ethischer Bedenken impfen lassen

Katholiken dürfen sich „guten Gewissens“ mit dem Anti-Corona-Impfstoff von AstraZeneca impfen lassen, obwohl bei seiner Herstellung Zellen von abgetriebenen Föten verwendet werden. Das erklären die katholischen Bischöfe von England und Wales in einem Statement von diesem Freitag.

Zwar bestehe das Ziel weiterhin darin, „dass die Entwicklung und der Einsatz eines Impfstoffs ethisch akzeptable Quellen haben“. Doch wenn das nicht der Fall sei, könne es aus Sicht der Kirche „ernsthafte Gründe“ geben, auch einen Impfstoff zu nutzen, der durch den „nicht ethischen Gebrauch menschlicher Überreste abgetriebener Föten“ entwickelt worden sei. Zu diesen „ernsthaften Gründen“ zähle auch die Gefährdung durch die derzeitige Corona-Pandemie.

Ähnlich hatten die Bischöfe von England und Wales bereits im September argumentiert. In letzter Konsequenz, so schrieben sie damals, könne es „schwerwiegende Gründe” geben, den Impfstoff zu verwenden, auch wenn er ethische Fragen aufwerfe. 

Das von der Universität Oxford produzierte Serum von AstraZeneca entstand mithilfe von Zelllinien aus abgetriebenen Föten des Jahres 1983. Die katholischen Bischöfe fordern alle Menschen auf, sich impfen zu lassen: „Jeder von uns hat die Pflicht, andere vor einer Infektion zu schützen, die ihm schwere Krankheit oder sogar den Tod bringen könnte. Eine Impfung ist die effizienteste Art und Weise, um dieses Ziel zu erreichen – es sei denn, jemand würde sich selbst vollkommen von der Außenwelt isolieren.“

London fängt in diesen Tagen an zu impfen

Eine ähnliche Haltung wie die Bischöfe von England und Wales haben unlängst auch die US-Bischöfe eingenommen. Dabei beriefen sie sich auf Vatikan-Dokumente, darunter die Instruktion Dignitas personae der Glaubenskongregation von 2008.

In Großbritannien laufen in diesen Tagen Anti-Corona-Impfungen an. Dabei wird aber nicht der Oxforder, sondern ein von Deutschland und den USA entwickelter Impfstoff eingesetzt.

(vatican news – sk)
 

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04. Dezember 2020, 14:17