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Kardinal Parolin nimmt virtuell am Treffen der EU-Bischöfe teil

Die EU-Bischofskommission COMECE beginnt am Mittwoch in Brüssel ihre Herbstvollversammlung, die aufgrund der Pandemiesituation großteils in Videokonferenz stattfindet. Wie der Vatikan an diesem Dienstag bekanntgab, nimmt der vatikanische Kardinalsstaatssekretär Pietro Parolin virtuell an der zweitätigen Sitzung teil. Ursprünglich war eine Reise von Pietro Parolin nach Brüssel geplant gewesen. Auch die Teilnahme des Vizepräsidenten der EU-Kommission Margaritis Schinas ist angekündigt. Die COMECE begeht 2020 den 40. Jahrestag ihrer Gründung.

Auf der Tagesordnung der COMECE-Herbstversammmlung stehen unter anderem die Folgen der Corona-Pandemie, der Dialog zwischen Kirchen und EU-Institutionen und die europäische Flüchtlingspolitik. Die Österreichische Bischofskonferenz wird von Bischof Ägidius Zsifkovics vertreten. Er wird online an der Tagung teilnehmen.

EU: 50 Jahre diplomatische Beziehungen zum Heiligen Stuhl


Kardinalstaatssekretär Parolin, die Nummer zwei des Vatikan, wollte bei seinem ursprünglich geplanten Besuch in Brüssel auch mit verschiedenen hochrangigen Vertretern der EU-Institutionen zusammentreffen, um den 50. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und den europäischen Institutionen zu begehen. Diese Begegnungen finden nun in Videokonferenz statt, wie der Vatikan im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Papstbriefes zu Europa an diesem Dienstag bekanntgab.

Hintergrund

Nach dem Brexit leben in der EU künftig noch rund 265 Millionen Katholiken; das entspricht einem Bevölkerungsanteil von knapp 60 Prozent. Die Bischofskonferenzen der verbliebenen 27 Mitgliedstaaten sind vertreten in der EU-Bischofskommission COMECE. Die Abkürzung steht für das lateinische "Commissio Episcopatum Communitatis Europensis"

Die COMECE begeht 2020 den 40. Jahrestag ihres Bestehens. Sie wurde 1980 gegründet, ein Jahr nach den ersten Direktwahlen des Europaparlaments. Das Sekretariat der COMECE ähnelt als Verbindungsstelle zur EU-Politik den Katholischen Büros in Deutschland. Auch dort halten Kirchenvertreter Kontakt zu Parlamenten und Regierungen in Bund und Ländern und versuchen, Politik im Sinne der kirchlichen Lehre mitzugestalten.

Leitend für COMECE-Stellungnahmen ist die Katholische Soziallehre. Ihre Arbeitsthemen reichen von Religion und Staat über die Rolle der EU in der Welt bis zu Gesellschaftsfragen wie etwa der Zukunft der Arbeit.

Siebter Vorsitzender in ihrer 40-jährigen Geschichte ist seit 2018 der Erzbischof von Luxemburg, Kardinal Jean-Claude Hollerich (62). Generalsekretär ist seit 2019 der Spanier Manuel Barrios Prieto (57).

(kap/kna/vatican news/pm– sst)

 

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27. Oktober 2020, 08:10