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Enttäuschte Besucher vor dem Portal der Grabeskirche Enttäuschte Besucher vor dem Portal der Grabeskirche 

Jerusalemer Grabeskirche wieder offen - oder doch nicht

An der Jerusalemer Grabeskirche ist es am Sonntagmorgen zu irritierenden Szenen gekommen: Trotz der Ankündigung der Konfessionen, das Gotteshaus am Sonntag wieder für Gläubige zu öffnen, blieben die Türen am Morgen überwiegend geschlossen.

Es handele sich um eine „schrittweise Öffnung“, die in Übereinstimmung mit den Vorgaben der Polizei geschehen müsse, erklärte Franziskanerkustos Francesco Patton am Sonntagmorgen auf dem Kirchplatz vor Medien. Die Grabeskirche ist seit zwei Monaten aufgrund der Covid-19-Pandemie geschlossen.

Bereits vor Sonnenaufgang hatten sich mehrere Gläubige vor der Kirche versammelt, um der Wiedereröffnung beizuwohnen. Gegen acht Uhr öffneten sich die Türen kurz, um eine Gruppe orthodoxer Geistlicher, Seminaristen und weniger Laien einzulassen. An Wochentagen öffnet die Kirche entsprechend dem Status Quo um fünf Uhr morgens, in der Nacht zu Sonntag üblicherweise um Mitternacht.

Kein Durchkommen
Kein Durchkommen

 

Komplexe Gemengelage am heiligsten Ort der Christenheit

Anwesende Geistliche der verschiedenen an dem Gotteshaus beteiligten Konfessionen machten widersprüchliche Angaben, wann die Kirche mit den angekündigten Einschränkungen zugänglich sein wird. Möglicherweise könnten die Türen mit wenigen Ausnahmen eine weitere Woche geschlossen bleiben, bis eine weitere Lockerung der Besucherzahlen von 50 auf 100 Personen in Kraft tritt.

Die Situation in der Grabeskirche sei durch die Beteiligung mehrerer Konfessionen komplexer als in anderen Gotteshäusern und erfordere daher einen schrittweisen Übergang, erklärte Patton die Situation. Den in der Kirche lebenden Gemeinschaften müsse die Zeit gelassen werden, minimale Schutzanforderung wie den Einhalt von Sicherheitsabständen oder das Verteilen von Desinfektionsmitteln sicherzustellen.

 

Am Samstag war Öffnung der Kirche angekündigt worden

Die drei an dem Gotteshaus beteiligten Konfessionen hatten am vergangenen Samstag (23. Mai) die Öffnung der Kirche für Beter und Besucher ab diesem Sonntag angekündigt. Aus Sicherheitsgründen und zum Schutz vor einer Ausbreitung von Covid-19 werde die Zahl der Besucher auf maximal 50 Personen zur gleichen Zeit beschränkt, heißt es in der Ankündigung, die von Franziskanerkustos Francesco Patton, dem griechisch-orthodoxen Patriarchen Theophilos III. und dem armenischen Patriarchen Nourhan Manougian unterzeichnet ist.

Zu den weiteren Schutzmaßnahmen gehört das Verbot von Frömmigkeitspraktiken, die physischen Kontakt mit Personen oder Gegenständen umfassen.

(kna – sk)

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24. Mai 2020, 14:18