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Chile: Kirche stellt sich hinter Forderungen des Volkes

Wenige Wochen vor dem Verfassungsreferendum in Chile sehen die Bischöfe Forderungen des Volkes durch die Politik zu wenig aufgegriffen. Am 26. April sollen die 14 Millionen Bürger des Landes über eine neue Verfassung abstimmen.

In einer Erklärung, die an diesem Wochenende in allen Kirchen verlesen wurde, stellen sich die Bischöfe hinter Forderungen des Volkes. Dazu gehören zum Beispiel mehr Lohngerechtigkeit, eine bessere Gesundheitsversorgung und Schutz für die verletzlichsten Glieder der Gesellschaft.

In solchen sozialen Grundfragen sei man in den letzten fünf Monaten kaum vorangekommen, bemängeln die Bischöfe in ihrer Erklärung, aus der der Nachrichtendienst Fides zitiert. Im November 2019 hatten sich Regierung und Opposition darauf verständigt, die Bürger im April 2020 über eine neue Verfassung für das Land abstimmen zu lassen. Vorausgegangen waren wochenlange teilweise gewaltsame Massenproteste.

Politik und Gesetzgebung, Behörden und soziale Verantwortungsträger würden ihrer Verantwortung angesichts der offenbaren Missstände nicht gerecht, unterstreichen die Kirchenvertreter in ihrer Erklärung. Es sei „unverständlich, warum die versprochenen notwendigen Korrekturen nicht mit der gewünschten Geschwindigkeit erfolgen“. Das Niveau der politischen Debatte sei „enttäuschend“, heißt es weiter, und Maßnahmen für das Gemeinwohl würden angesichts von Einzelinteressen zurückgehalten.

Damit die berechtigten Forderungen des Volkes aufgegriffen werden könnten, brauche es mehr politischen Willen und einen fruchtbaren Dialog, so die Bischöfe.

 

(fides – pr)

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15. März 2020, 17:02