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Das Parlament von Westminster Das Parlament von Westminster 

Großbritannien: Brexit schadet Flüchtlingskindern

Der Vorsitzende der bischöflichen Kommission für Einwanderungspolitik, Bischof Paul McAleenan, hat seine Enttäuschung über die Ablehnung der Regierung zur Änderung des Brexit-Entzugsgesetzes ausgedrückt. Die abgelehnte Regelung hätte dazu beigetragen, dass Flüchtlingskinder mit ihren Familien in Großbritannien wieder zusammengeführt werden dürften.

In einer von der Bischofskonferenz von England und Wales veröffentlichten Mitteilung schreibt McAleenan, dass das Ergebnis sehr enttäuschend und „kaum zu glauben“ sei. Es handelt sich um eine Änderung des Einwanderungsgesetzes, die 2016, auf dem Höhepunkt der europäischen Migrationskrise, eingebracht wurde, um unbegleiteten Flüchtlingskindern eine sichere Fahrt nach Großbritannien zu ermöglichen und die Zusammenführung mit ihren Familien zu erleichtern. In der vergangenen Woche stimmte das Oberhaus der Aufnahme dieses Änderungsantrags im Rahmen der Brexit-Debatte zu. Am darauf folgenden Tag hat das Unterhaus mit 342 zu 254 Stimmen die Gesetzesänderung jedoch abgelehnt.

Der Weihbischof von Westminster sagte, einer der Punkte, die in der langen Debatte in Brexit am meisten geschmerzt hätten, sei der Vertrauensverlust gewesen. Die Annahme dieses Änderungsantrags hätte nach Ansicht des Prälaten eine Gelegenheit geboten, dieses Vertrauen zu einem gewissen Grad wiederherzustellen und gleichzeitig die von den Brexit-Befürwortern geleisteten Versprechen einzuhalten. Nun habe das Vertrauen wieder gelitten, so der Weihbischof - und noch wichtiger sei, dass vor allem die Flüchtlingskinder darunter leiden müssten.

„Unsensibel und beunruhigend“

Der Verantwortliche für die Migrantenseelsorge im Episkopat erinnerte auch an Worte von Papst Johannes Paul II.: Eine Gesellschaft müsse danach beurteilt werden, wie sie ihre schwächsten Mitglieder behandele. „Kindern, die vor Konflikten fliehen, die Möglichkeit zu verweigern, mit ihren Familien wieder vereint zu werden, ist unsensibel und beunruhigend“, schloss Weihbischof McAleenan sein Statement ab.

(vatican news – mg)

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31. Januar 2020, 13:35