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Slowakei: Die Rechtsanwältin Zuzana Caputova konnte am Samstag die Stichwahl um das Präsidentenamt für sich entscheiden Slowakei: Die Rechtsanwältin Zuzana Caputova konnte am Samstag die Stichwahl um das Präsidentenamt für sich entscheiden 

Slowakei: Bischofskonferenz-Vorsitzender gratuliert Caputova

Der Pressburger Erzbischof Zvolensky hofft, dass die neue Präsidentin die Grundwerte, auf denen die slowakische Gesellschaft aufbaut, „schützen und das Gemeinwohl ausgehend von christlichen Werten entwickeln wird.“

Er wünsche der künftigen slowakischen Staatspräsidentin Zuzana Caputova „viel moralische Kraft und Besonnenheit und zugleich Sanftmut und Sinn für Gerechtigkeit“, so der Vorsitzende der Slowakischen Bischofskonferenz in einer Erklärung nach der Stichwahl vom Samstag. Er hege die Hoffnung, „dass die neue Präsidentin die Grundwerte, auf denen unsere Gesellschaft aufbaut, schützen und das Gemeinwohl ausgehend von christlichen Werten entwickeln wird“, fügte Zvolensky hinzu. Er bete darum, dass Caputova „es verstehe, die Bürger zum Tun des Guten zu verbinden", und wünsche ihr die „Fähigkeit und Entschlossenheit die Slowakei in der Welt positiv zu repräsentieren“.

Die 45-jährige Rechtsanwältin, Bürgerrechtlerin und Umweltaktivistin Zuzana Caputova hatte am Samstag die Stichwahl um das Präsidentenamt klar mit 58 zu 42 Prozent gewonnen. Sie trat gegen den von den regierenden Sozialdemokraten nominierten derzeitigen EU-Kommissar Maros Sefcovic an.

Caputova, die an ihrer proeuropäischen Haltung keinen Zweifel lässt, will nach eigenen Aussagen „ ein anständiges, gerechtes und faires Land.“ Sie wolle sich vor allem für Rechtssicherheit, für den Umweltschutz und für die Gesellschaftsschichten einsetzen, die bislang vernachlässigt wurden.

Bischofskonferenz: Kriterien der Wählbarkeit berücksichtigen

Die Slowakische Bischofskonferenz (KBS) hatte für die zweite Runde der Präsidentenwahl am Samstag keine Wahlempfehlung abgeben. Wie Erzbischof Stanislav Zvolensky am Dienstag in Presov erklärt hatte, rufe man nur dazu auf, an der Wahl teilzunehmen und die von der Bischofskonferenz empfohlenen Kriterien der Wählbarkeit – vor allem den Lebensschutz von der Empfängnis bis zum Tod – zu berücksichtigen. Dies solle man aber „bei allen Wahlen vor Augen haben“.

Hintergrund

Zvolenskys Stellvertreter Erzbischof Jan Orosch hatte vor der ersten Wahlrunde in einer Predigt zwei Kandidaten wegen ihrer liberalen Ansichten als für Katholiken unwählbar bezeichnet. Der eine war der einstige katholische Dissident Frantisek Miklosko, eine Zentralfigur der „Kerzendemonstration“ vom Karfreitag 1988, deren Jahrestag am Montag begangen wurde. Die Kundgebung hatte von der kommunistischen Staatsgewalt die Rechte nicht nur der Gläubigen, sondern aller Bürger eingefordert. Die zweite von Orosch angegriffene Person war Zuzana Caputova. Ein Christ dürfe sich „nicht manipulieren lassen und Kandidaten wählen, die weiche Drogen, Euthanasie, Schwangerschaftsabbrüche, homosexuelle Ehen empfehlen und der Adoption von Kindern durch Paare gleichen Geschlechts zustimmen“, kritisierte er die Kandidatin. Vor der Stichwahl äußerte sich der Erzbischof dann aber nicht mehr. Er hielt sich an die Entscheidung der Bischofskonferenz, keine Wahlempfehlung zu geben.

(kap - skr)

 

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01. April 2019, 11:24