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Elfenbeinküste: Kirche darf nicht länger zu Bildungskrise schweigen

Ein Theologe und Ordensmann kritisiert das aus seiner Sicht zwiespältige Verhalten der katholischen Kirche in der Bildungskrise in Elfenbeinküste. Dort sitzen die Schüler nicht im Klassenzimmer, sondern gehen auf die Straße – auch wenn es ihnen andersherum lieber wäre.

Die Bildung in der Elfenbeinküste durchläuft eine tiefe Krise. Dass sich die Kirche nicht längst eingeschaltet hat, findet  Pater Donald Zagore, Theologe der Gesellschaft der Afrikamissionen (SMA) in der Elfenbeinküste, alles andere als verständlich: „Es ist an der Zeit diese Stille zu brechen, um zu verhindern, dass sie [die Kirche] sich schuldig macht und zum Mittäter dieser Krise wird.“ Sie dürfe die Jugend „nicht ihrem Schicksal überlassen“ und sei aufgrund ihrer eigenen Lehre dazu verpflichtet, „das heilige Recht der Jugend auf Bildung“ zu verteidigen.

Bereit zu einem ganzjährigen Streik

Die Lehrer der Elfenbeinküste sind unzufrieden. Sie fordern unter anderem höhere Abfindungen für Wohnung und Arbeitsweg, die vollständige Zahlung ausstehender Löhne und eine bessere Bezahlung für die Korrektur von Prüfungen.  Um diese Ziele zu erreichen, sind sie seit Januar im Streik – und diesen werden sie notfalls auch ein ganzes Jahr führen, drohen sie. Die Besorgnis der Schüler wächst.

Ohne Unterricht erhalten sie keine Bildung, was dramatische Folgen für ihre Zukunft haben kann.  In friedlichen Demonstrationen fordern sie die Wiederaufnahme des Schulalltags.

Am 21. März hat nun der Premierminister des Landes, Amadou Gon Coulibaly, versichert, dass die Verhandlungen mit den Gewerkschaftern positiv verlaufen. Er hofft, dass am 25. März wieder Leben in die Klassenzimmer einkehrt.

(fides - ap)

 

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23. März 2019, 13:11