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Rebecca - Opfer religiöser Verfolgung in Nigeria Rebecca - Opfer religiöser Verfolgung in Nigeria  

Open Doors-Bericht: alarmierende Zunahme von Christenverfolgungen

245 Millionen verfolgte Christen beklagt die Hilfsorganisation weltweit; eine Steigerung wird besonders China und Indien im an diesem Mittwoch veröffentlichten Weltverfolgungsindex 2019 bescheinigt. Die Verfolgung reiche von direkter Gewalt über diskriminierende Gesetze bis hin zu gesellschaftlicher Ausgrenzung.

Im Rahmen seiner Analyse geht „Open Doors“ davon aus, dass beispielsweise staatliches Herrschafts- und Kontrollstreben sowie religiöser Nationalismus die Religionsfreiheit erstickten. Hierfür sei China ein Paradebeispiel, das durch sein repressives Regime und die vermehrte Inhaftierung von Christen (1.131 gegenüber 134 im Vorjahr) von Platz 43 auf 27 gestiegen sei. Nordkorea führt die Negativ-Rangliste seit 2002 an. Laut „Open Doors“ werden in dem ostasiatischen Land bis zu 70.000 Christen in Straflagern gefangen gehalten. Afghanistan und Somalia bleiben weiterhin auf den Plätzen zwei und drei des Index, Libyen springt heuer von Platz sieben auf Platz vier. Es folgen Pakistan, Sudan, Eritrea, Jemen und der Iran. Die jährlich veröffentlichte Rangfolge listet die 50 Staaten mit der stärksten Christenverfolgung auf.

Erstmals ganz oben: Indien

In Indien lasse die hindunationalistische Regierungspartei BJP extremistische Gruppen gewähren. So seien im Berichtsjahr Angriffe auf etwa 100 Kirchen und mindestens 12.500 Christen dokumentiert worden. Mehr als 200 Christen seien wegen ihres Glaubens verhaftet und mindestens 10 getötet worden. Damit habe es Indien erstmals mit Rang zehn ganz oben auf die Liste geschafft. Aber auch Regierungen in der Türkei (Rang 26), Myanmar (18) und Laos (19) trieben mehr als je zuvor ihre religiös-nationalistische Agenda voran, um Anhänger der jeweiligen Mehrheitsreligion hinter sich zu scharen und den Druck auf religiöse Minderheiten zu erhöhen, kritisiert die Hilfsorganisation.

Trauriger Spitzenreiter bei Morden: Nigeria

Zunehmende Gewalt gegen Christen bescheinigt „Open Doors“ auch militanten Islamisten. Nach Gebietsverlusten im Nahen Osten infiltrierten Kämpfer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) und anderer Gruppierungen Länder wie Libyen und Ägypten (16). Im islamisch dominierten Norden Nigerias (12) würden Christen bereits seit vielen Jahren verfassungsgemäße Rechte sowie Schutz verweigert: Hier wurden mit 3.731 mehr Christen um ihres Glaubens willen ermordet als in allen anderen Ländern zusammen. Auch bei Angriffen auf Kirchen (569) stehe Nigeria an erster Stelle.

(pm/kap/kna – ck)

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16. Januar 2019, 12:02