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In rotes Licht getaucht wurde das nächtliche Venedig, um auf die Christenverfolgungen aufmerksam zu machen. Jetzt liegt der aktuelle Bericht zur Religionsfreiheit vor. In rotes Licht getaucht wurde das nächtliche Venedig, um auf die Christenverfolgungen aufmerksam zu machen. Jetzt liegt der aktuelle Bericht zur Religionsfreiheit vor. 

Bericht: Religionsfreiheit weltweit in Bedrängnis

Die Religionsfreiheit weltweit gerät immer mehr in Bedrängnis. Das geht aus dem 14. Bericht zu Religionsfreiheit hervor, den päpstliche Stiftung Kirche in Not an diesem Donnerstag vorgestellt hat. Christina Höfferer hat mit Thomas Heine-Geldern gesprochen. Er ist Präsident von Kirche in Not International.

Christina Höfferer - Vatikanstadt

Zum Nachhören

Vatican News: „Warum findet es eine päpstliche Stiftung wie Kirche in Not so wichtig, diesen Bericht über die auf Grund ihrer Religion verfolgten Menschen in aller Welt zu erstellen?“

Thomas Heine-Geldern: „Es geht insgesamt um einen Religionsfreiheitsbericht, wo über die Freiheit aller Religionen gesprochen wird, das ist ganz besonders wichtig, weil die katholische Kirche schon lange, nämlich seit 1965, mit der Erklärung Dignitatis Humanae, immer festgestellt hat, dass die Religionsfreiheit, die Freiheit, wie jeder einzelne Mensch seine Religion ausübt, ein Menschenrecht ist und mit der Würde des Menschen untrennbar verbunden ist. Das wurde auch von Papst Franziskus bestätigt, im Jahr 2011, auch von Benedikt XVI. im Zusammenhang mit der Irakkrise gefordert. Weil das der Ausgangspunkt ist, unter welchem man auch die Verfolgung der Christen und der Katholiken weltweit sehen kann, ist es notwendig, dass man diese globale Arbeit erstellt, damit man das im richtigen Zusammenhang sieht.“

„Die Situation hat sich eigentlich verschlechtert“

Vatican News: „Was sind die Ergebnisse des Berichts?“

Thomas Heine-Geldern: „Die Ergebnisse sind, dass dieses Menschenrecht zu wenig anerkannt wird und sich die Situation eigentlich verschlechtert hat.“

Vatican News: „Sie haben in ihrer Präsentation Zentralafrika als aktuelles Beispiel gebracht, bitte führen Sie das für uns aus.“

Thomas Heine-Geldern: „Zentralafrika ist ein sehr trauriges, aktuelles Beispiel. Vor etwa einer Woche sind in der Kathedrale der zentralafrikanischen Hauptstadt 42 Menschen von Djihadisten umgebracht worden, darunter mindestens ein Priester. Es waren Christen, aber in die Kirchen flüchten sich sowohl Muslime, als auch Christen vor dieser ausbrechenden Gewalt der fundamentalistischen Islamisten.“

Vatican News: „Was uns jetzt natürlich auch aus aktueller Sicht sehr interessiert, ist das Schicksal der pakistanischen Christin Asia Bibi. Wie ist dieses im Zusammenhang mit diesem Bericht zu sehen?“

Thomas Heine-Geldern: „Wir haben von der Referentin Tabassum Yousaf bei dieser Pressekonferenz über die Situation in Pakistan gehört. Wir alle blicken gebannt auf die Situation, wie geht es mit Asia Bibi weiter. Wir haben höchsten Respekt vor dem Obersten Gerichtshof in Pakistan, der dieses Todesurteil von Asia Bibi aufgehoben hat. Wir hoffen nur, dass es jetzt genug Vernunft und Weitsicht der Behörden gibt, Asia Bibi und ihre Familie ausreisen zu lassen.“

„Wir hoffen, dass dieser Bericht zu Reaktionen der verantwortlichen Regierungen führt“

Vatican News: „Wenn wir diesen Bericht betrachten, der die internationale Lage zusammenfasst, welche Empfehlung ergibt sich daraus für Kirche in Not? Was könnten die konkreten Konsequenzen aus diesem Bericht sein?“

Thomas Heine-Geldern: „Die konkrete Konsequenz ist, dass es eine professionell gemachte, objektivierende Unterlage über die Situation gibt. Diese Tatsache führt meistens dazu, dass verantwortungsvolle Staatsleute und Politiker dieses Thema aufnehmen, entweder auf nationaler oder auf internationaler Ebene und Konsequenzen ziehen. Wir haben hier auch Länder, wo es Verbesserungen gegeben hat, und wir hoffen, dass durch das Aufzeigen dieser doch sehr bedauernswerten Zustände Reaktionen von den verantwortlichen Regierungen kommen, die die Situation weltweit verbessern. Das geht nur im Dialog, das geht nur in Zusammenarbeit, das geht nur durch Aufklärung. Einer der wichtigen Faktoren in der Aufklärung ist, dass man wirklich abgesicherte Fakten hat. Und das haben wir.“

(vatican news) 

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22. November 2018, 14:16