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Syrien: Aleppos Pfarrer bittet um Aufmerksamkeit

Sieben Jahre nach Beginn des Bürgerkriegs ist die Lage der Syrer weiterhin katastrophal. Darauf macht der Pfarrer der katholischen Gemeinde von Aleppo, Pater Ibrahim Alsabagh aufmerksam.

Mario Galgano und Barbara Castelli – Vatikanstadt

Der Nuntius in Damaskus, Kardinal Mario Zenari, ruft in einem Appell in der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ dazu auf, Syrien nicht zu vergessen. Die Lage sei weiterhin dramatisch und nicht hinnehmbar. Das bestätigt gegenüber Vatican News auch der Pfarrer der lateinischen Gemeinde von Aleppo, Pater Alsabagh. Seine Pfarrei befindet sich im Westen der Stadt. „Wir fürchten, dass ein neuer Krieg in diesem Gebiet beginnen könnte“, sagt der Franziskanerpater. Zwar gelte Aleppo seit Dezember 2016 als „befreite Zone“, doch gekämpft wird weiter und Tote durch Waffen sind ebenfalls zu verzeichnen. Dass der Krieg nochmals eine schlimmere Dimension erreichen könnte, sehe man bei den jüngsten Auseinandersetzungen. Die Türkei greife vermehrt direkt militärisch in Syrien ein und bei einem Bombardement des US-Militärs in Syrien seien hunderte russische Söldner ums Leben gekommen. Dies könnte wegen der internationalen Dimension den Konflikt in dem Land nochmals verstärken.

„Die Menschen hier haben nicht mal mehr genügend Geld, um Bestattungssärge zu besorgen. Es fehlt auch jeglichen Zugang zu ärztlichen Einrichtungen. Viele Kinder besuchen auch keine Schulen. Wir als Kirche geben unser Bestes, damit eine minimale Versorgung wichtiger Dienste doch noch möglich ist.“

Wie der Franziskaner weiter erläutert, gebe es nicht nur Kriegstote, die durch Bomben ums Leben kommen: etliche Syrer sterben an Folgen von psychiatrischen Krankheiten oder auch wegen Krebs, die wohl „schlimme Nebenwirkungen“ der Bombardierungen sind. Es gibt aber auch positive Nachrichten aus Syrien:

„Bis Dezember 2017 haben wir es geschafft, 849 Häuser in Aleppo wieder aufzubauen. Wir haben rund 80 jungen Ehepaaren finanziell geholfen, indem wir ihre Mieten bezahlt oder ihnen Güter gekauft haben. Wir blicken trotz allem mit dem Glauben und christlicher Hoffnung in die Zukunft.“

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15. Februar 2018, 11:23