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Der Weltfischereitag erinnert daran, dass das Grundrecht auf menschenwürdige Arbeit der Fischer geschützt werden muss Der Weltfischereitag erinnert daran, dass das Grundrecht auf menschenwürdige Arbeit der Fischer geschützt werden muss  (AFP or licensors)

Weltfischereitag: Schutz von Mensch und Umwelt in Mittelpunkt stellen

Am 21. November wird der Weltfischereitag begangen. Für den Heiligen Stuhl und die FAO ein Anlass, soziale Nachhaltigkeit und Arbeitsbedingungen im Fischerei-Sektor in den Blick zu nehmen. Für den Vatikan waren bei der diesjährigen Konferenz am römischen Sitz der FAO die Kurienbeamte Sr. Alessandra Smirilli und Vatikandiplomat Fernando Chica Arellano mit dabei.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Sr. Alessandra Smerilli führte in die Veranstaltung zu dem Welttag ein, der den Fokus auf nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln im Fischerei-Sektor legt. Die italienische Wirtschaftswissenschaftlerin und Don-Bosco-Schwester überbrachte den Anwesenden die Grüße von Papst Franziskus und Kardinal Michael Czerny, Präfekt des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, dessen Botschaft zum diesjährigen Weltfischereitag im Anschluss verlesen wurde.

Ernährung und Sicherheit, Wirtschaft und Gerechtigkeit nicht gegeneinander ausspielen

Der Weltfischereitag sei ein günstiger Anlass, um den Appell von Papst Franziskus aufzugreifen, der festgestellt hat, „dass wir nicht genügend reagieren, während die Welt, die uns umgibt, zerbröckelt und vielleicht vor einem tiefen Einschnitt steht“ (Laudate Deum, 2), betonte Semerilli. Wir seien daher gerufen, „die Umwelt und die Arbeitsstätten, das Meer und die Gemeinschaften der Fischer zu schützen.“ „Es kann nichts Gutes dabei herauskommen, wenn man Ökologie und Arbeit, Ernährung und Sicherheit, Wirtschaft und Gerechtigkeit gegeneinander ausspielt,“ so die Kurienbeamte wörtlich.

Es gelte daher, der „Arroganz des Stärkeren“ entgegenzuwirken und Prozesse der Legalität und Gerechtigkeit zu fördern, die den Stimmlosen eine Stimme geben. Dieser Sache wolle die Kirche dienen, „indem sie an der Seite derer steht, die sich für die Würde des Menschen, für den Schutz des Planeten und für das Wachstum von Geschwisterlichkeit und sozialer Freundschaft in einer Welt einsetzen, die nach Gerechtigkeit und Frieden schreit.“

Häfen: Multikulturelle Zentren des Dialogs

Fernando Chica Arellano, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei der FAO, IFAD und WFP, wies in seinem Wortbeitrag darauf hin, dass Häfen „zunehmend multikulturelle Zentren des Austausches und des Dialogs“ seien, „in denen menschliche und kommerzielle Beziehungen zum wirtschaftlichen und sozialen Wachstum eines Landes sowie zur nationalen Ernährungssicherheit beitragen.“ Und daher müssten in diesen Häfen auch „geeignete Maßnahmen zur Erhaltung und Bewirtschaftung der biologischen Meeresressourcen getroffen werden, wobei die nachhaltige Nutzung der Meeresökosysteme zu beachten ist,“ so der Vatikandiplomat. Als besonders wichtig stellte er hier unter der Schirmherrschaft der FAO abgeschlossene Rechtsinstrumente wie das Übereinkommen über Hafenstaatmaßnahmen heraus, „die einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der illegalen, ungemeldeten und unregulierten Fischerei leisten.“

Ökologische Umkehr

Mit Verweis auf Papst Franziskus erinnerte Arellano an die Notwendigkeit einer „ökologischen Umkehr“: die Verpflichtung also, „all jene Maßnahmen umzusetzen, die die internationale Gemeinschaft im Laufe der Zeit ausgehandelt und beschlossen hat, um den Schutz von Mensch und Umwelt in den Mittelpunkt der Fischerei zu stellen.“

Die soziale Betreuung der Seeleute

Eine wichtige Rolle spiele dabei auch die soziale Betreuung der Seeleute. Der Heilige Stuhl habe sich immer dafür eingesetzt, dass alle Fischer das Grundrecht auf eine menschenwürdige Arbeit und eine gesunde, saubere und nachhaltige Umwelt genießen. Wörtlich sagte der Vatikandiplomat:

„In diesem Sinne wird eine Ethik, die den Menschen respektiert, auch das Wohl der in den Häfen Beschäftigten fördern, indem sie sich um ihre wirklichen Bedürfnisse kümmert. Und die können leichter erfüllt werden, wenn die Menschheit als eine einzige Familie betrachtet wird, in der wir alle Brüder und Schwestern sind und füreinander Verantwortung tragen. Das ist auch die Perspektive, die es uns ermöglicht, die Häfen als Räume der Integration, der Geschwisterlichkeit und der loyalen Zusammenarbeit zu begreifen: als Orte, an denen die tatsächlich gelebte Solidarität zu einem Weg wird, Egoismus und Gleichgültigkeit zu überwinden, die so viele Wunden verursachen.“

Hintergrund

Der Weltfischereitag wurde im Juli 1984 in Rom auf der Internationalen Konferenz zur Regulierung und Entwicklung der Fischerei eingeführt. Zum ersten Mal gefeiert wurde er 1985. Er soll ein Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit der Fischer und ihren sorgsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen sein.

(vaticannews – skr)
 

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21. November 2023, 13:11