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Gläubige in einer Kirche Gläubige in einer Kirche  (ANSA)

Vatikan: Podcast über die Kirche des Schweigens in Belarus

Auf der belarussischsprachigen Website von Radio Vatikan - Vatican News ist die Rubrik „Seiten der Geschichte“ online, ein Podcast, der von den Verfolgungen und dem Heldentum der belarussischen Katholiken zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert spricht. In der ersten Folge wird die Geschichte des stillen Martyriums von Pater Baradziulia erzählt, der 25 Jahre lang in den stalinistischen Lagern verbracht hat.

Fabio Colagrande - Vatikanstadt

Seit Donnerstag, dem 5. Oktober, ist auf der belarussischsprachigen Website von Radio Vatikan - Vatican News - die erste Folge des belarussischen Podcasts „Seiten der Geschichte“ online, der den oft dramatischen Ereignissen der katholischen Kirche in diesem osteuropäischen Land gewidmet ist, das jahrzehntelang und bis 1990 unter sowjetischer Herrschaft stand. In dem Podcast spricht der Journalist Aliaksandr Panchanka mit der Historikerin Raisa Zianiuk, die sich mit den Aktivitäten der katholischen Mönchsorden und des katholischen Klerus auf dem Gebiet von Belarus im 19. und 20. Jahrhundert befasst. Die Sendung besteht aus 25 Episoden von jeweils etwa 25 Minuten Länge. Die belarussischen Podcasts der Reihe werden alle zwei Wochen donnerstags veröffentlicht.

Stilles Martyrium

Die erste Folge ist der wenig bekannten Geschichte des stillen Martyriums von Józef Baradziulia gewidmet, einem belarussischen Priester, der fünfundzwanzig Jahre lang in stalinistischen Lagern inhaftiert war. In diesem Jahr jähren sich seine Geburt zum hundertdreißigsten und sein Tod zum vierzigsten Mal. Pater Józef Baradziulia wurde zum ersten Mal 1918 verhaftet, unmittelbar nach der Oktoberrevolution in Russland, als die antireligiöse Verfolgung in den Gebieten begann, die unter bolschewistische Herrschaft geraten waren. Der Priester hatte versucht, die Schändung der Reliquien des heiligen Andreas Bobola in der Kirche von Polatsk zu verhindern, und landete deshalb im Gefängnis von Smolensk. Im Jahr 1926 wurde er erneut verhaftet und begann seine Odyssee im Gefangenenlager, die 25 Jahre dauerte. Nach seiner Entlassung und Rückkehr aus Nordrussland erlaubten ihm die Behörden nicht, in Weißrussland seelsorgerisch tätig zu sein. Pater Baradziulia zog daher nach Lettland und übte dort heimlich seine seelsorgerische Tätigkeit aus. Er besuchte auch weißrussische Dörfer und feierte illegal in Privathäusern in den Dörfern Messen.

(vatican news - mg)

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06. Oktober 2023, 11:34