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Die Barberini-Kuppeln der vatikanischen Sternwarte in Castel Gandolfo Die Barberini-Kuppeln der vatikanischen Sternwarte in Castel Gandolfo 

Vatikan: Sternwarte wieder öffentlich zugänglich

Ab dem 3. August wird das päpstliche Observatorium in Castel Gandolfo wieder für die breite Öffentlichkeit geöffnet. Das teilte der Vatikan an diesem Donnerstag mit.

Die vatikanische Sternwarte ist eines der ältesten aktiven astronomischen Observatorien der Welt. Dank eines erneuerten und reichhaltigen Angebots an Führungen, die in Zusammenarbeit mit den Vatikanischen Museen entwickelt wurden, steht dieser Ort Besuchern und Touristen jetzt wieder in einem besonderen Rahmen zur Verfügung: Die Sternwarte wird Bestandteil der Besuchsrouten in die Museumsräume in Castel Gandolfo. Ihr Besuch ist so in den Kontext der Päpstlichen Villen, der Gärten und des Apostolischen Palast eingebettet.

Eindrucksvolle Zeugnisse 

Erfahrene Astronomen sowie ausgebildetes Personal der vatikanischen Sternwarte bieten Führungen durch die Räume der Sternwarte und zeigen alte und moderne astronomische Instrumente, seltene Texte, Mondgesteine, thematische Kunstwerke und einige wertvolle Meteoritenproben. Zahlreiche an den Wänden angebrachte Bilder zeugen vom Interesse der Päpste für die Sternwarte. Das am 20. Juli 1969 aufgenommene Foto, das Papst Paul VI. zeigt, wie er wenige Stunden vor der Landung von Apollo 11 durch ein Teleskop den Mond betrachtet, gehört beispielsweise dazu. Eine weitere Aufnahme zeigt den damaligen Papst, wie er den Astronauten seine Segensbotschaft überbringt. Ein anderes Bild erinnert an den Besuch von Papst Benedikt XVI., der einen Meteoriten mit einem Taschentuch in der Hand hielt. Das Gestein stammt vermutlich vom Mars.

Ausstellung in Castel Gandolfo
Ausstellung in Castel Gandolfo

Historische Teleskope

Den Höhepunkt der Tour bildet der abschließende Besuch der historischen Teleskope, die in den beiden majestätischen Barberini-Kuppeln installiert sind und die noch immer geöffnet und gedreht werden können, um „die Sterne wieder zu sehen“, wie es in der Mitteilung der Museen heißt.

Die vatikanische Sternwarte ist ein wissenschaftliches Forschungsinstitut, das direkt dem Heiligen Stuhl untersteht. Ihre Ursprünge gehen auf das Ende des 16. Jahrhunderts zurück, als Papst Gregor XIII. 1578 die jesuitischen Astronomen und Mathematiker des Collegio Romano einlud, die 1582 verkündete Kalenderreform vorzubereiten. Die „Specola“, wie sie umgangssprachlich genannt wird, war zunächst im Vatikan untergebracht, doch in den frühen 1930er Jahren sorgte die Zunahme des elektrischen Lichts zusammen mit dem städtischen Wachstum der Hauptstadt dafür, dass der Himmel über Rom so hell wurde, dass es für Astronomen unmöglich war, die schwächeren Sterne zu untersuchen. Aus diesem Grund veranlasste Pius XI. den Umzug der Sternwarte in die päpstliche Sommerresidenz in Castel Gandolfo.

Vernetztes Arbeiten und Sommerschule

1981 wurde dann in Tucson in Arizona ein zweites Forschungszentrum gegründet, die „Vatican Observatory Research Group“, und 1993 schloss das Observatorium in Zusammenarbeit mit dem Steward Observatory den Bau des Vatican Advanced Technology Telescope (VATT) auf dem Mount Graham in Arizona ab. Heute arbeitet die vatikanische Sternwarte mit vielen internationalen astronomischen Instituten zusammen und ist Mitglied der International Astronomical Union (IAU) und des International Centre for Relativistic Astrophysics (ICRA). Seit 1986 organisiert das Institut in Castel Gandolfo eine Sommerschule für Astronomie.

Hier der Link zu den Vatikanischen Museen, um Führungen zu buchen oder weitere Infos nachzulesen:

https://www.museivaticani.va/content/museivaticani/it/eventi-e-novita/notizie/2023/specola-vaticana-visite-guidate.html

(vatican news – mg)

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27. Juli 2023, 10:20