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Vatikan: Lateranpalast öffnet am 13. Dezember als Museum

In Rom öffnet der Lateranpalast, der bis zum 13. Jahrhundert als Papstresidenz diente, seine Türen für Besucher. Ab 13. Dezember sind die historischen Räumlichkeiten zugänglich, Ordensfrauen besorgen die Führungen, teilte das Vikariat Rom mit.

Die bald freigegebenen Räumlichkeiten umfassen zehn Säle, die Papstwohnung, die päpstliche Privatkapelle und eine monumentale Treppe, die in die Lateranbasilika führt. Alles in allem handelt es sich um rund dreitausend Quadratmeter Fläche in dem Gebäude, das der Vatikan umfassend renovieren ließ. Zu sehen ist unter anderem auch der Tisch, an dem am 11. Februar 1929 an Ort und Stelle die Lateranverträge unterzeichnet wurden.

Zugelassen werden Gruppen von höchstens 30 Personen, hieß es in der Mitteilung. Die Begleitung übernehmen Missionsschwestern der göttlichen Offenbarung, die seit längerer Zeit Kunst- und Glaubensreisen in Rom anbieten.

„Wir sind uns der tiefen Bedeutung dieses Ortes bewusst“

Papst Franziskus hatte im Februar in einem Schreiben an seinen römischen Kardinalvikar Angelo De Donatis die Öffnung des Lateranpalastes für Publikum angeregt. „Wir sind uns der tiefen Bedeutung dieses Ortes bewusst", betonte Kardinal De Donatis, „und es wäre schade gewesen, ihn nicht der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, denn ein so großes Gut sollte geteilt werden, sollte anderen angeboten werden. Johannes XXIII. war derjenige, der diesem Ort sehr zugetan war und sogar hierher kommen und leben wollte. Seit einiger Zeit unterzeichnet Papst Franziskus alle seine Dokumente vom Lateran aus, um die Verbindung zu dem Ort zu betonen, an dem sich die Kathedra des Bischofs von Rom befindet!“

Schon bis 1970 Museum gewesen

Der kirchliche Gebäudekomplex stammt in seiner heutigen Form aus dem 16. Jahrhundert und wurde bereits von 1844 bis 1970 auch als Museum genutzt. Die Sammlungen des Lateranmuseums, darunter hunderte antike Statuen, kamen auf Beschluss von Papst Johannes XXIII. in die Vatikanischen Museen.

Die Geschichte des Laterans reicht zurück bis in die Zeit Kaiser Konstantins. Nach dessen Sieg über Maxentius an der Milvischen Brücke 312 schenkte der Kaiser dem damaligen Papst Melchiades das Grundstück, das nach seiner früheren Besitzerfamilie „Lateran“ hieß. Darauf entstanden der Amtssitz sowie die Bischofskirche der Päpste. Rund tausend Jahre, bis zum Exil der Päpste in Avignon, blieb der Lateran als päpstliche Residenz in Betrieb. Nach der Rückkehr aus Avignon 1377 entstand jenseits des Tibers, im Vatikan am Grab des hl. Petrus, der neue Amtssitz des Papstes.  

(vatican news/pm – gs)

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07. Dezember 2021, 12:35